die Kinder lernen mögen. Die ganze Arbeit sollte mit den Mitteln eines Systems sorgfältiger Gehörbildung von Rhythmus, Tonhöhe, Leitern, Modulation und Akkord- Unterschieden geschehen, weitgehend auf der Basis des Musikdiktats. Bezüglich der Rhythmusschulung können die bei weitem befriedigendsten Ergebnisse mit der "Langue des Durées" erreicht werden, die von Aimé Paris für seine Kurse in Frankreich erfunden und hierzulande vom Tonic Sol-fa College übernommen wurde. Bei dieser Arbeit sollten sich Lehrer daran erinnern, daß die Sache Musik immer der Klang ist, und daß es nach dem wohlbekannten Prinzip, die Sache vor dem Zeichen zu unterrichten, ebenso absurd wäre, einem Musikschüler zu sagen: "Sieh her! dieses o ist eine ganze Note [semibreve]. Sie entspricht vier Schlägen!" wie einem zeichnenden Schüler zu sagen: "Hör zu! dieses ist ein Haus!" während die Augen des Kindes die ganze Zeit fest geschlossen sind! Beim Unterrichten musikalischer Fakten muß immer an das Ohr appelliert werden, und doch enthalten alle bei Kindern gebräuchlichen Lehrbücher sorgfältig ausgearbeitete Tabellen gedruckter Notenwerte zum Nutzen der Schüler, obwohl das Hören des Unterschiedes zwischen irgend zwei von ihnen keine Erwähnung findet! All das ist jedenfalls die reine Absurdität, um nichts Schlimmeres zu sagen, und solche Methoden würden im Rechnen- oder Rechtschreibunterricht keinen Augenblick geduldet werden. Solange aber diese Dinge im musikalischen Elementarunterricht erlaubt sind, solange werden unsere Kinder darauf reduziert, ihre Stücke nach jahrelangem Unterricht Note für Note zu buchstabieren, bis es kein Wunder mehr ist, daß sie Musik hassen und nach der Schulzeit aufgeben. Die wenigen musikalisch Begabten bringen es fertig, trotz alledem zu lernen. Allerdings sollten Methoden ja auch nicht für sie eingeplant werden, aber sogar sie verplempern Jahre mit fehlgeleiteten Bemühungen. Ich möchte hier darauf dringen, die besten Lehrwege