Nachdem ich dieses festgestellt habe, um zu zeigen, daß ich nicht unangemessen auf mein eigenes Fach fixiert bin, möchte ich die Umrisse eines Unterrichtsplans vortragen, durch den man in höchstens drei Wochenstunden für alle Schüler die Vorteile eines begründeten Musikunterrichts sicherstellen kann und durch den man jenen, die den Instrumentalunterricht aufnehmen, jenes allgemeine musikalische Wissen vermitteln kann, das für einen verständigen Vortrag absolut unentbehrlich ist. Kein Anteil von Klavier- oder Violinunterrichts oder des Übens darf den normalen Klassenunterricht stören, der seinen Platz in den schulischen Stundentafeln haben und für alle verbindlich sein sollte. Klavier- und Geigenunterricht sollte auf der Stufe anderer Wahlfächer stehen, wie zusätzliche Sprachen, Malen usw.

Entsprechend dieser Planung würde ein normaler Lehrgang enthalten:

(1) Singen in der Klasse (neunzig Minuten in der Woche, aufgeteilt).

(2) Musikkurs: Grundlagen und Gehörbildung für Anfänger, Musikhören für Ältere (neunzig Minuten in der Woche).

(3) Teilnahme an regelmäßigen Kammermusik-Vorträgen. Die Arbeit ist in zwei Stufen für Jüngere und vier Stufen für Ältere aufgeteilt.

(1) Bezüglich des Singens im Klassenverband ist so viel geschrieben worden, daß nicht mehr zu tun ist, als es hier zu berühren. In den unteren Klassen wird mit einer täglichen Übung von fünfzehn Minuten mehr erreicht als mit längeren Lektionen. Die höheren Klassen können drei halbe Stunden oder zwei längere Lektionen haben. Für beide ist das Ziel des Vom-Blatt-Singens vor allem und zu allererst wichtig. Musik für Schulaufführungen, Konzerte