- 97 -Klages, Thorsten: Medium und Form - Musik in den (Re- )Produktionsmedien 
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Medialisierung systematisieren lassen. Dabei soll zum einen auf das von Joachim Paech entwickelte Konzept der Figuren der Auflösung und der Figuren der Intermedialität und zum anderem auf das klassische ›Sender - technischer Kanal – Empfänger‹ Modell für technische Kommunikation zurückgegriffen werden, das von Kurt Blaukopf (vgl. Kapitel 3.1) in die Diskussionen zur Medienmusik gestellt wurde. Die angestrebte Systematik kann grafisch wie folgt veranschaulicht werden:

In Worte gefaßt: es soll vorgeschlagen werden, die Formen der Medialisierung als Figuren der Auflösung und Figuren der Intermedialität zu verstehen. Ineinander aufgelöst bzw. miteinander verkoppelt werden Form und Medium, bzw. zurückgeführt auf den technischen Signalweg: Signal und Kanal.

5.1.  Figuren der Auflösung

Die Beobachtung von Auflösungsprozessen zielt auf eine Beobachtung von unterschiedlichen Formen der Auflösung ab. Die Form der Auflösung rückt in den Vordergrund als paradoxe Einheit bzw. als Metaform oder mit Paech als »Figur« der Unterscheidung Medium (Kanal) und Form (Signal) in dem Moment ihrer gegenseitigen Auflösung. Die Figuren der Auflösung lassen sich sowohl aus der Perspektive des Signals als auch aus der Perspektive des Kanals beobachten. In Abhängigkeit von den jeweiligen technischen Bedingungen und Materialitäten des Kanals lassen sich als Beobachterperspektiven zeitgleich unterscheiden: (1) Formen der Auflösung des Signals und (2) Wiedereinschreibung des Kanals auf die Seite des Signals. In der paradoxen Bewegung der Auflösung figuriert einerseits das Medium (der Kanal) auf der Formseite von Medium und Form, gleichzeitig beginnen sich die Formen (die Signale) aufzulösen. Diese Bewegung ist insofern paradox als das Medium im Moment des Verschwindens der Form in Erscheinung tritt. Der Begriff Bewegung in dieser Formulierung deutet bereits darauf hin, daß sich die Figuren der Auflösung unter Aspekten der Verzeitlichung und Verräumlichung unterscheiden lassen:

»Unter dem Aspekt der Verzeitlichung und Verräumlichung sind Auflösung und Intermedialität Figurierungen ihrer Funktionen der Ausdehnung des Übergangs im Unterscheiden zwischen Medium und Form, die ihrerseits bestimmte Figuren [...] implizieren.«


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