und einem
Echo-Effektgerät) und kam zu seiner ›Ambient Music‹. Er kommentiert, Discreet Music
als eine Musik, deren Schaltplan ihre Partitur ist: »If there is any score for the piece, it
must be the operational diagram of the particular apparatus I used for this
production.«82
82 Eno (1975)(LP-Covertext).
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Die Verschaltung von Apparaten zu selbsttätigen musikalischen Verbundsystemen – eine
weitere medienreflexive Strategie im Medium des Recordings – macht Eno zum
Gegenstand des künstlerischen Experiments. Der Künstler wird zum Planer und
Programmierer einer Konfigurationsmusik in den Sphären des Technischen: »I tend
towards the roles of planner and programmer, and then become an audience to the
results.«83
4.1.2.3.3 Horizontale und vertikale Zeitachsenmanipulationen
Bei dem folgenden Verfahren des Phasings werden horizontale und vertikale
Zeitachsenmanipulationen gleichermaßen wirksam.
Phasing
It’s Gonna Rain von Steve Reich war das erste Stück, das für
Phasenverschiebung mit
Tonbandschleifen komponiert wurde.
»It’s gonna Rain was composed in San Francisco in January 1965. The voice
belongs to a young black Pentecostel preacher who called himself Brother
Walter. I recorded him along with the pigeons and traffic one Sunday afternoon
in Union Square in downtown San Fransisco. Later at home I started playing
with tape loops of his voice and by vered the process of letting two identical
loops go gradually out of phase with each other.«84
84 Reich (1987)(CD-Booklet).
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Der Effekt des Phasings entsteht, wenn zwei oder mehr Tonbandgeräte in
unterschiedlichen
Abspielgeschwindigkeiten gleichzeitig Tonbänder von gleicher Länge und gleichem
Inhalt als Endlosschleife (s.o.) abspielen. Den gleichen Effekt erreicht man,
wenn zwei oder mehr Loops mit gleichem Inhalt und gleicher Geschwindigkeit
abgespielt werden, wobei die Loops sich in der Länge minimal unterscheiden. In
beiden Fällen laufen die Klangereignisse sukzessive auseinander und wieder
zusammen, wobei sich komplexe polyrhythmische Verschiebungen ergeben. Wie schon
Ligeti (s.o.) hat damit auch Steve Reich ein (medienästhetisches) Verfahren der
Zeitachsenmanipulation mit dem Tonband, nämlich das hier beschriebene Verfahren des
Phasings, später in Werken wie z.B. Piano Phase mit konventionellen Instrumenten
›über-setzt‹.
4.1.3. Zusammenfassung
Wird Recording als Medium beobachtet, so bildet es Formen aus, die sich zu
weiteren Medien im Sinne Luhmanns zusammenfassen lassen. Dazu gehört
(1) Aufzeichnungstechnologie als Medium und (2) Zeitachsenmanipulation als
Medium.
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