Von den medientechnischen Möglichkeiten inspiriert, schrieb Ligeti
in der Folge
Orchesterwerke wie z.B. Atmosphères (1961) die mit den Bewegungsfarben der überschnellen
Tonfolgen operierten. Mit Medium und Form beobachtet, können die ›Über-setzungen‹ vom
Medium Recording zum Medium (Schrift-)Musik bei Ligeti, als intermediale Figuren
zwischen Formen der Tonbandmontage und Formen des klassischen Orchesters aufgefaßt
werden.68 Geschlossene Bandschleife – Loop
Mit derartigen Endlosbändern sind auch sukzessive Aufnahmen ohne Löschen bereits aufgenommener Klänge möglich, wenn die Aufnahme- und Wiedergabeköpfe im Kopfträger vertauscht werden oder wenn das Band vom Löschkopf, beispielsweise mittels eines Bleistifts oder eines Stückes Pappe o.ä., abgehoben wird: die bereits vorhandenen Klänge werden dann mit den neu zugespielten immer wieder kopiert. Auf diese Weise lassen sich sehr dichte Klangkomplexe realisieren.69 Das häufige Kopieren, führt aber zu klanglichen Nivellierungen und einer Verstärkung des Bandrauschen, die mit jedem Umlauf der Schleife stärker werden. Ein Re-Entry-Phänomen, denn mit jeder Umdrehung tritt das Medium (Luhmann) Tonband immer mehr in seine eigene Formseite ein.70Abspielrichtung – Vorwärts/Rückwärts |