- 77 -Klages, Thorsten: Medium und Form - Musik in den (Re- )Produktionsmedien 
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und Form) wieder ein. Zuallererst figuriert das Medium Tonband auf seiner Formseite hartnäckig als Rauschen. Die Dynamikspielräume bei der Aufnahme werden von maximalen Magnetisierungsvermögen zwischen Bandrauschen und Sättigung vorgegeben. Die erfolgreiche Negation der verrauschten, medialen Differenz zwischen Urbild und Abbild verdankt sich vor allem Webers Verfahren der Hochfrequenzvormagnetisierung und Dolbys Rauschunterdrückungssystemen (s.o.). Der Dynamikumfang eines hochwertigen Tonbands heute beträgt ca. 60–70 dB (zum Vergleich: ein Orchester kann um 80 dB und mehr in der Lautstärke schwanken).



Abb. 4.5: Eingangs-oder Ausgangssignal


Der Aufnahmevorgang und damit die gezielte Magnetisierung des Tonbandes verläuft in folgender Reihenfolge: Der Aufnahmekopf spielt die von der Aufnahmeelektronik aufbereiteten elektrischen Signale auf das Tonband: die Signale erzeugen entsprechende Magnetfelder, welche die magnetisierbaren Teilchen in der Schicht des Tonbandes gemäß der jeweiligen Signalstärke mehr oder weniger magnetisieren. D.h. auf dem Band liegen nach der Aufnahme die ›magnetischen Abbilder‹ des aufgezeichneten Signals vor; die nacheinander ablaufenden Schwingungen werden also nebeneinander als Spur auf das fortlaufende Band ›geschrieben‹. Die Signal-Wiedergabe verläuft in umgekehrter Reihenfolge. Das Eingangssignal bei der Aufnahme z.B. eines angeschlossenen Mikrophons kann über einen regelbaren Verstärker ausgesteuert werden.

Hinsichtlich der Klangqualität gilt: mit der Größe der Bandgeschwindigkeit gewinnt auch die Wiedergabequalität hoher Frequenzen, es sinkt die Gefahr von sog. Drop Outs (Tonaussetzern) und außerdem sinkt die Gefahr von gerätebedingten Gleichlaufschwankungen. Die heute üblichen, international genormten Bandgeschwindigkeiten in cm/sec sind:

  • 76,2 Studiogeräte
  • 38,1 Studiogeräte
  • 19,05 Studio- und Heimstudiogeräte

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