mit der Möglichkeit der Memorisierung, der Wiederholung, der Reproduktion und der
Re-Impression, und kommt zu einer Bestimmung der Implikationen zwischen technischer
Struktur und Inhalt:
»Eine andere Art und Weise zu sagen, daß das Archiv als (Ein-)Druck, Schrift, Prothese oder hypomnestische Technik im allgemeinen nicht nur der Ort einer Speicherung und Aufbewahrung eines vergangenen, archivierbaren Inhalts ist, der auf jeden Fall existieren würde, so daß man auch ohne das Archiv glaubt, daß er war oder daß er gewesen sein wird. Nein, die technische Struktur des archivierbaren Inhalts schon in seiner Entstehung und in seiner Beziehung zur Zukunft. Die Archivierung bringt das Ereignis in gleichem Maße hervor, wie sie es aufzeichnet. Das ist auch unsere politische Erfahrung mit den sogenannten Informationsmedien.«38 Zusammenfassend kann gesagt werden, daß ein unschuldiger Blick in eine Welt vor den externalisierten Wissensspeichern immer schon von den Medien verstellt ist. Unsere Vorstellungen von der Welt sind das unhintergehbare Produkt der Techniken der Aufzeichnung, Übertragung und Archivierung. Das ist der blinde Fleck in den Beobachtungen der Hermeneutik und der intentio auctoris, der seit geraumer Zeit auch die Geisteswissenschaften beschäftigt39 , der bei einer theoretischen Auseinandersetzung mit Medien immer mitgedacht werden muß.Eine differenztheoretische Annäherung versuchen die Filmtheorien von Joachim Paech und Yvonne Spielmann.40 Spielmann entwickelt einen Medienbegriff – der hier übernommen wird – der die Transportmetapher der klassischen Kommunikationsmodelle (Jacobsen, u.a.) und die Organmetapher (McLuhan) mit einbezieht:»[Es, T.K.] ist ein Medienbegriff erforderlich, welcher zum einen technologische Extension von Sinnesfunktion und die Wirkungsweisen von Medien auf Medien kritisch in einem Differenzbegriff rezipiert. Zum anderen muß die Mittlerfunktion, das heißt die Transformation von und durch Medien, in einen neuen Formzusammenhang erweitert werden. Beide Ansätze, Medien als Verstärker (Ausweitung) und Medien als Transformation (Gestaltveränderung) sind in McLuhans Bestimmung der Botschaft (Sinn) und der Interrelation der Medien mit enthalten. Der Aspekt der Differenz, der sich als zentral erweist, wird bei Luhmann in der Debatte des Medienbegriffs mit der Unterscheidung von Medium und Form gestärkt.«41 Die theoretische Versuchsanordnung zielt darauf ab, Transformationsprozesse in Einzelmedien oder in Medienverbundsystemen, wie sie in den Diskussionen über den Computer als Medium42 stärker in das Blickfeld gerückt sind, mit Hilfe von Medium und Form differenztheoretisch zu beobachten.Wie aber kann man Medien beobachten, wenn der Inhalt das Medium unsichtbar macht, der Kinofilm das Wunder von Projektor und Projektionsfläche vergessen läßt? Die These, daß Medien nicht nur Vehikel, sondern auch Quellen von Sinn |