- 37 -Klages, Thorsten: Medium und Form - Musik in den (Re- )Produktionsmedien 
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dies nicht nur in Großverläufen sondern auch auf der ›syntaktischen‹ Ebene.«25
25 Ebd. (S. 67).
Die ›montage visible‹ ist Voraussetzung für eine originäre Form der Medienmusik: der Tonbandcollage. Für die Beobachtung medienästhetischer Phänomene ist zu überprüfen, ob die Unterscheidung visible/invisible für eine Bestimmung der medialen Musikpraxis vor dem Hintergrund der verschiedenen Nutzungsarten der Abbildung, der produktiven Distanz und der Strategien der (Re-)Produktion sinnvoll ist.

Grafisch lassen sich die vorgestellten typologischen Bestimmungen der Medienmusik wie folgt zusammenfassen:

Grundlegend für die Beobachtung von Medienmusik ist die Beobachtung von Medien. Ob sich Medien, wie bei der ›montage visible‹, überhaupt beobachten lassen, was beobachtet wird und welche Perspektiven die neueren Medientheorien auf den Gegenstand bieten, das soll im folgenden Abschnitt skizziert werden.

3.2.  Medientheorie

In diesem Kapitel sollen die Positionen der Medientheorien26

26 Das seit dem 17. Jahrhundert bezeugte Fremdwort »Medium« geht auf das lateinische Adjektiv medius »in der Mitte befindlich, Mittlerer« zurück und wird in ganz unterschiedlichen Verwendungsbereichen genutzt. Vgl. Duden (1989, S. 449); Auf eine Darstellung der Schwierigkeiten um die Bestimmung des Begriffs Medium und die Problemlagen einer sich um diesen Begriff formierenden Wissenschaft muß hier zugunsten des Themas der Arbeit verzichtet werden. Einen Überblick zu diesen Diskursen bieten z.B.: Bohn (1988); Tholen (1997).
dargestellt werden, die auf die kulturellen Dimensionen einer sich stetig verändernden Repräsentationstechnologie aufmerksam machen und anzugeben versuchen, »wie dank und in den Medientechnologien der Speicherung und Übertragung epochemachende Macht- und Wissensfelder sich verändern.«27
27 Tholen, http://www.hrz.uni-kassel.de/wz2/mtg/archiv/1_tholen.htm (1999).
Denn: »Alles, was wir über die Welt sagen, erkennen und wissen können, das wird mit Hilfe von Medien gesagt, erkannt und gewußt.«28
28 Krämer (1998, S. 73).
Das Hauptinteresse dieses Textes gilt den Fragen: (1) Welche Stellung nehmen die Medien in den kulturellen Produktionen der Gesellschaft ein und (2) wie lassen sich Medien – und insbesondere die Formen der Medialisierung in der Musik – aus der Perspektive ihrer Theorien beobachten?

»Medien bestimmen unsere Lage, die (trotzdem oder deshalb) eine Beschreibung verdient.«29

29 Kittler (1986, S. 3).
Mit diesem Satz steigt Friedrich Kittler 1986 in sein diskursanalytisch angelegtes Buch »Grammophon Film Typewriter« ein. Der Literaturwissenschaftler Kittler analysiert aber nicht literarische, sondern technische ›Schriften‹. Er

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