- 85 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Theorie und Praxis der Musik 
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Violine: Zunächst ist festzuhalten, daß alle Violinstimmen komplett in der 1. Lage spielbar und somit für Instrumentalisten im fortgeschritteneren (Vl. I) bzw. mittleren Anfangsunterricht (Vl. II u. III) durchaus schon geeignet sind.

- Artikulations- und Strichbögen finden sich in undifferenzierter Weise, was die Übersicht und gegebenenfalls notwendige Eintragungen erleichtert. Vor allem für Nicht-Streicher wird der praktische Umgang von Bogenwechsel und Bogeneinteilung in praktischer Anwendung verständlich werden können.

- Als ebenfalls grundlegendes spieltechnisches Problem zeigt sich der wiederholte Wechsel von pizzicato – arco. Bis auf Takt 29/30 bleibt zwar mindestens eine Zählzeit zum Wechsel vom/auf den Bogen, dennoch müssen diese Übergänge besprochen und in der Gruppe geübt werden.


Violine I:

- Beim Thema bietet sich während der Probe die vergleichende Arbeit mit e'' = leere Saite bzw. 4. Finger an. Das Prinzip intonatorischer Kontrolle und klang-licher Gestaltung des exponierten Motivs kann für den Dirigenten wie für den Instrumentalisten exemplarisch hörbar gemacht werden.

- Erneut tritt die leere e-Saite in ihrer scharfen Klanggestalt als Problem auf, wenn der Doppelgriff h'-e'' (T. 55) non divisi ausgeführt wird. In der 1. Lage ist die leere Saite unvermeidbar, in 2. oder 3. Lage ergeben sich erhebliche Intonationsgefahren. Diese somit vier Varianten des Schlußakkordes sollten ausprobiert werden.


Violine II:

- Der wiederholt auftretende „Doppelgriff“ g-d' (T. 8, 28, 53) ist Bestandteil des Elementarunterrichts auf der Geige und bietet durch das nur als leere Saite ausführbare g eine beständige Hörkontrolle für die Quinte d'. Vor allem auch der Wechsel zu einem folgenden pizzicato-h (T. 9/10; 29/30) muß von der in der Klangvorstellung präsenten Quinte ausgehen. Notfalls kann zur Übung auf die jeweiligen Pausenviertel Grundton oder Quinte im Wechsel gezupft werden, um die Terz sauber abzusichern.


Violine III:

Der Part der Violine III bewegt sich ausschließlich auf der g-Saite, die häufig leer, d.h. ohne aufgesetzten Finger erklingt, bis zum e'­ mit dem 1. Finger auf der d-Saite. Somit können bereits Schüler des Anfangsunterrichts sehr bald diese Stimme bewältigen und am Ensemblespiel teilhaben. Dennoch muß auf Intonationsgefahren bei Terzfunktion (h) geachtet werden, die für den Leiter gerade in den Mittelstimmen oft schwer zu hören sind.



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