- 83 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Theorie und Praxis der Musik 
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dann auch noch seine ideale verbale Form finden muß.17
17Kondraschin, a. a. O. (s. Anm. 1), S. 15, beschreibt dies als die „Fähigkeit, lebendige Assoziationen zur Vermittlung des Konzeptes des Dirigenten heranzuziehen“.

Nur über einen ständigen Wechsel zwischen beiden Gesprächsebenen kann sich ein dauerhafter Lernerfolg einstellen, vorausgesetzt, das Ensemble setzt (auch die fehlerhaften) Anweisungen des Dirigenten aufmerksam in seinem Spiel um.


Ferner bietet die Seminarstruktur eine gute Gelegenheit, sich vieler organisatorischer Anforderungen im Orchesterwesen bewußt zu werden und zu lernen, sie zu strukturieren und mit ihnen umzugehen. Die musikalisch-künstlerischen Ambitionen eines Probenkonzeptes können nur dann ihre Umsetzung erfahren, wenn die Organisation und technische Planung stimmen. Das reicht von Besetzungs- und Terminplänen über Bereitstellung eingerichteten Notenmaterials bis zu Konzertplanung und Nachfolgekonzeptionen. (Angesichts ständiger Fluktuation der Instrumentalisten in Schul- und Universitätsorchestern sind in sich geschlossene Arbeitsphasen sinnvoll.) Bereits in einer ca. 12 Teilnehmer zählenden Seminargruppe müssen viele dieser Fragen im kleinen erkannt und geklärt werden.



4. Das Probenspektrum – „es dirigiert“ – am Beispiel von Bartóks Abend auf dem Lande


Die Einführung in die Probentechnik wird bei einem 2semestrigen wie bei einem 8semestrigen Unterricht nicht am Anfang stehen. Sie sollte jedoch mit zunehmender Komplexität der Arbeit an den Dirigierfiguren, der gestischen Ausdrucksgestaltung, der Hör- und Sprachschulung sukzessiv mehr Raum einnehmen. Dabei liegt es nahe, die Dirigenten zunächst häufig wechseln zu lassen, denn so entsteht eine allmähliche Gewöhnung an die Dirigentenposition, und es sollten überschaubare Arbeitsschritte ausgeführt werden, um die Selbstkontrolle zu erhalten.


Beim Übergang von improvisatorischer Arbeit, bei der sich das Orff-Instrumen-tarium hervorragend einsetzen und in seinen Möglichkeiten für die Schulpraxis begreifen läßt, zur Orchesterliteratur empfiehlt sich zunächst der Umgang mit Werken, die in ihrem Kern vom vierstimmigen Instrumentalsatz ausgehen. Im folgenden soll deutlich werden, unter welch reichhaltigen Aspekten Bartóks Abend auf dem Lande für die Unterrichtssituation als beispielhaft gelten kann:


Die Vorlage existiert leicht zugänglich als Klavier- und Orchesterfassung. Das erleichtert das häusliche Studium und zeigt auf, wie ein Klavierstück für ein kleines


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