so mancher motivierte oder
motivationsfähige Instrumentalist unter den Schülern trotz
besten Willens des Musiklehrers verprellt wird, weil diesem nur
punktuell Praxisorientierung und allenfalls ein Hauch an Routine
vermittelt werden konnte, ist Realität und den verantwortlich
Lehrenden ein offenes Geheimnis.
Als Richtlinie können jedoch die Mindestanforderungen für die Leitung eines Schulorchesters gelten, wie sie aus dem praxisgeschulten Blickwinkel von Achim und Eduard Bruggaier aufgelistet werden6
1. Instrumentenkunde mit besonderer Berücksichtigung der Instrumentierung 2. Spielen eines der gängigen Blechblasinstrumente 3. Grundelemente des Schlagens der Pauken, der Kleinen Trommel und der Stabspiele 4. Grundkenntnisse im Spielen eines Streichinstrumentes und Beurteilung sinnvoller Stricharten in Standardfällen 5. Vertrautsein mit „Alten“ Schlüsseln, Fähigkeit des Transponierens wenigstens einer Einzelstimme vom Blatt am Klavier 6. Eine solide Dirigier-Schlagtechnik 7. Eine möglichst umfangreiche Literaturkenntnis im Hinblick auf die Gegebenheiten eines Schulorchesters
Die Positionen 1 und 7 bleiben in jedem Falle zu einem Großteil dem häuslichen Literaturstudium des Studierenden überlassen, die Punkte 2–4 sind von der jeweiligen Eigeninitiative abhängig und können von einem Ausbildungsinstitut in der Regel schon aus Kapazitätsgründen nicht in ausreichendem Maße angeboten werden. Forderung 5 sollte Inhalt des Schulpraktischen Klavierspiels sein, das im Studienplan der Ensembleleitung nach Möglichkeit vorausgehen oder dieses wenigstens begleiten sollte. Als Position 8 wäre eine laien- und schülerorientierte Probentechnik zu ergänzen, die zusammen mit Punkt 6 zentraler Gegenstand des Ensembleleitungsunterrichtes sein sollte.
Die Frage ist nun: Kann eine 2semestrige Ausbildung im Fach Ensembleleitung individuell und exemplarisch, informativ und übend zugleich konzipiert sein? |