Nicht dadurch, daß ich Straßenräuber in Schleichhändler verwandelte, allein, sondern indem die ganze Gesellschaft, die ich auf die Bühne bringe, nicht diejenige ist, welche der Engländer aufführt, ist ein ganz andres Stück daraus geworden.
Buschmann bemerkt, daß er die Charaktere „nicht allein zu veredeln, sondern auch besser zu bestimmen gesucht habe [...].“ Peachum läßt er für das Zollvergehen als „Kavaliers-Delikt“ argumentieren:
Dieser Schleichhandel hat uns schon was Ehrliches eingebracht [...]. Wir machen es nicht, wie Mandrin34
In der „Gesellschaft von Schleichhändlern“ geht es um Personen, „die ihr Gewerbe gänzlich in der Stille und ohne Gewaltthätigkeit treiben, die eigentlich das nur als Handwerk ausüben, was zuweilen auch die angesehensten Kaufleute sich wohl zu erlauben pflegen [...].“
Besonders gründlich geschieht die Umgestaltung der Rolle des Straßenräubers Macheath von einer „fingirten Person, die zu unsrer Belustigung ihr Daseyn erhalten hat“ (Straßenräuber) zu einem reuigen Schmugglerbanden-Chef, der den Schleichhandel aufgeben, mit Hanne in seine Heimatstadt ziehen und ehrlichen Geschäften nachgehen wird. Der Schluß der Schleichhändler entfernt sich von der Satire Gays noch mehr als derjenige der Straßenräuber. Dieser Schluß ist „natürlich“, und „eben dadurch [...] gezwungen, [...] beinahe nothwendig.“37
Einige Szenen des besonders „anrüchigen“ Milieus sind erheblich abgeändert oder fehlen ganz:
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