oder
um die Umgestaltung der Musik oder um beides gehen. In Gays Dichtung gibt es
zahllose Stellen, die ohne Kommentar unverständlich bleiben würden
– ein Problem, daß jedem Übersetzer Schwierigkeiten bereitet,
der möglichst nahe am Originaltext bleiben, aber zugleich Verständlichkeit
erreichen will.
Die musikalische Seite erweist sich allerdings als noch komplizierter: Gay, der die populären Melodien seiner Zeit gut kannte, schrieb seine Verse oft in bewußter Anlehnung oder auch in bewußtem Kontrast zu den zugrundeliegenden Liedern. Beim Publikum konnte er ein solches Hintergrundwissen, das sich beim Erklingen der Melodien assoziativ einstellte, stillschweigend voraussetzen und erreichte damit eine neue Ebene der Satire. Uns sind solche musikalischen Beziehungen und textlichen Anspielungen verlorengegangen. Ebensowenig erkennen wir noch die oft geringfügigen ästhetischen Qualitätsunterschiede zwischen Opernzitaten, Gassenhauern, alten Volksliedern usw. Natürlich ließen sie sich durch neuere assoziationsträchtige Stücke ersetzen, was allerdings wegen der stilistischen Gräben zwischen den heutigen Genres ungleich schwerer wäre, als es um 1728 gewesen sein mag. – Einige interessante Versuche in dieser Richtung gibt es in der Galoschenoper von Kahlau/Bredemeyer (1978). Allerdings müßte man zumindest „musikalisch“ in der DDR gelebt haben, um diese Anspielungen heute noch erkennen zu können. Die folgende Übersicht faßt die wichtigsten Bearbeitungsmöglichkeiten noch einmal zusammen, ohne daß diese allerdings immer in reiner Form vorliegen müßten:
TEXT
(Vgl. auch ANHANG II)
MUSIK
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