- 23 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Theorie und Praxis der Musik 
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Leander im Jahr 1981 zutage trat. Als Sängerin mit der Stimme eines Mannes wurde sie zur Kultfigur der Schwulen. „Wir waren süchtig nach Zarah“ heißt es auf der Umschlagsseite des Kultbuches Wollt ihr einen Star sehen? Zarah Leander von Paul Seiler. Sie wurde parodiert, z. B. von Nina Hagen, oder nachgeahmt, wie z. B. in der Show Zarah ohne Kleid von Tim Fischer. Im Nachruf auf sie klagt der Regisseur Rosa von Praunheim: „Die Baßamsel singt nicht mehr.“ Die Autorin und Regisseurin Helma Sanders-Brahms würdigt „die hermaphroditische Stimme, halb Mann, halb Frau [...] ein roter Feuerschopf, lodernd über der nazispießigen Wohlanständigkeit“44
44 Wie Anm. 43.

und interpretiert die künstlerische Bedeutung der Leander in der Zeit des Nationalsozialismus aus einer anderen Sicht. Monika Sperr führt den früheren Erfolg der Künstlerin unter anderem darauf zurück, daß ihre Lieder „den Deutschen etwas vom betörenden Freiheitsduft der großen weiten Welt außerhalb des nationalsozialistischen Käfigs“ vermittelt hätten.45
45 Sperr, a. a. O. (s. Anm. 10), S. [181].


Zurück bleibt die Musik, welche bis heute – ungeachtet der Rolle, die sie und ihre Interpretinnen vor 50 bis 60 Jahren gespielt haben – beeindruckt und zur Akzeptanz von Widersprüchlichkeiten geneigt macht.



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