zentral vom Chopin-Akkord abgeleitet, sie
haben auch als bestimmende Idee die der quinttransponierten Wiederholung des
Themenkopfes.84
Als letzte Überlegungen zur Verwendung der Oktave als konstruktivem Element in der G-Moll-Ballade sind noch Abschnitte zu betrachten, die nicht zur Hauptthematik zählen, vielmehr im allgemeinen als Ablauf von Spielfiguren bewertet werden: die Takte 36 bis 44 und 138 bis 145. Wurde schon weiter oben gezeigt, daß die Figuren im ersten Abschnitt in enger konstruktiver Beziehung zum Hauptthema stehen, so wäre hier nun die Oktave in neuer Perspektive zu sehen: sie ist nicht mehr bloße Verdoppelung und als solche nicht primär thematisch (wenngleich sie im Hinblick auf die unterschiedliche Bedeutung von oberem und unterem Ton durch die Änderungen bei der variierten Wiederholung bereits eine gewisse thematische Aufwertung erfahren hat). Vergleicht man die Passage mit jener späteren, so wird deutlich, daß die darin vorkommenden Figuren – pointiert formuliert – durch eine konstruktive Verbreiterung auf die doppelte Dauer auseinander hervorgehen.85
Notenbeispiel 24
Die Figur in Takt 36 ff. läßt sich – wie bereits gezeigt – in zwei Hauptelemente zerlegen: in die Oktave einerseits und das Bogenmotiv andererseits. Beide Elemente kehren in der späteren Fassung Takt 138 wieder: die Oktave ist nunmehr keine simultane, d. h. eigentlich bloß klangverstärkende mehr, sondern eine sukzessive, d. h. eine melodische, die zudem durch eine chromatische untere Nebennote zu Beginn von der Dauer eines Achtels auf deren drei verbreitert wurde |