Ein
wenig auffällig hierbei sind die oberen Nebennoten f1 resp.
f2 zu den ihnen folgenden Auflösungen es1 bzw.
es2, da sie mit den ihnen benachbarten Tönen fis bzw. fis1
verminderte Oktaven bilden. Diese harmonische Konstellation ist aber weder
ein Verstoß gegen die damals gültigen oder gegen ältere musiksprachliche
Konventionen, noch ist sie singulär im Chopinschen Werk, wie etwa ein
Blick in Takt 100 von Opus 21 zeigt (zudem erklingt der Lösungston es
in der linken Hand auch bereits zusammen mit f1). Der Abschnitt
Takt 44 ff. ist also nicht nur, wie beispielsweise auch Witten71
71 A.
a. O. (s. Anm. 44), S. 49, insbesondere dort Notenbeispiel 51.
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schon gezeigt hat, dadurch
motivisch legitimiert, daß in ihm – in der linken Hand – die
zentralen Sekundkonstellationen vorkommen (zudem speziell in der für das
Stück insgesamt bedeutsamen Tonqualität es-d), zu denen dann irgendwelche
anderen Figurationen hinzukomponiert werden, vielmehr sind auch diese nicht
frei, sondern ihrerseits durch das unmittelbar Vorhergehende vorbereitet. Diese
Vorbereitung, was meist übersehen wird, ergibt sich denn auch unmittelbar
für die linke Hand: die Abfolge es-d mit dem Zusatz, daß das d auch
noch über einem G erklingt, ist nicht nur in Takt 44, zweite Hälfte,
und beim Übergang von Takt 45 zum folgenden zu beobachten, es gilt dies
auch für die linke Hand ab dem fünften Viertel von Takt 43 bis zum
ersten des folgenden72
72 Diese motivischen Beziehungen der Sekunden
d-es, die sich ja sogar jeweils in derselben Oktavlage befinden, würden
erheblich verunklart, wenn – wie beispielsweise Leichtentritt
(a. a. O. [s. Anm. 13], Bd. 2, S. 6) und mit ihm Lange (a. a. O. [s.
Anm. 21], S. 144) vorschlagen – in Takt 44 und 46 die Sextparallelen
zwischen rechter und linker Hand vom 9. und 10. Achtel auch auf den
Rest des Taktes ausgedehnt würden.
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, also dem Schlußabschnitt
des vorigen Abschnittes (wenn man nicht gar die Folge D-es-d, beginnend mit
dem vierten Viertel in die Überlegungen miteinbezieht). Dieselbe Konstellation
der Tonqualitäten es, d und g wird für die Spitzentöne der linken
Hand auch noch weitergeführt in den Takten 48 bis 51.73
73 Vermittelter Anschluß auch in den
Oktavlagen: Takt 44, zweites Viertel, bis 46, erstes Viertel, wird unmittelbar
anschließend um eine Oktave nach oben versetzt. In dieser Lage
insbesondere in der linken Hand unmittelbar anschließend Takt
48, zweites Viertel, bis Takt 50, erstes Viertel, ein Taktpaar, das
ebenfalls unmittelbar anschließend um eine Oktave nach unten versetzt
wird (geringfügig irregulär: die Tieferlegung der rechten
Hand setzt, den Höhepunkt auskostend, einen Takt „zu spät“
ein).
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Notenbeispiel
20
![](../Henning_gesamt_html_m32e5a2e.gif)
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