unterscheidet:
in Takt 82 bis 84 nimmt die Figur zunächst die Notenwerte der Begleitung
– Achtel – auf, in der ersten Hälfte von Takt 85 setzt sie
sogleich Triolenachtel den regulären Begleitungsachteln entgegen); auf
die offensichtlichen satztechnischen Unterschiede wie Begleitakkord versus Akkordbrechung,
Pedalbehandlung, Artikulation usw. sei nicht weiter eingegangen, abschließend
lediglich noch auf die Dynamikunterschiede hingewiesen: der Epilog ein sempre
pianissimo, der Anfang hingegen unbezeichnet (offen bleibt, ob das piano
des 3. Taktes weiterhin gültig ist, oder dem Spieler mit dem Ende der Einleitung
die Wahl einer – vermutlich mittleren – Dynamik freigestellt ist,
wohl ein mezza voce oder sotto voce – wie bei den analogen
Abschnitten der später geschriebenen Balladen anzutreffen – zu ergänzen
wäre). Was nun den Punkt des Verhältnisses von Analyse und Interpretation
angeht, so bedarf es auch hier wohl keiner großen Erläuterungen:
die meisten genannten Einzelmomente, die die Analyse dingfest machte, können
und müssen von der Interpretation aufgriffen werden, etwa im Sinne der
Verdeutlichung oder Abschwächung: eine Abfolge von Achteln und Achteltriolen
kann in im Rahmen der Freiheit der Mikrozeitgestaltung als Gegensatz abgeschwächt
oder verstärkt werden.
Sich über die genannten Dimensionen der Unterscheidung zwischen den Elementen des Balladenbeginns und denen des Epiloges bei dessen erstem Auftretens im klaren sein, bedeutet auch, daß bei dessen Wiederholung an späterer Stelle – beim zweiten Auftreten des Seitensatzes fehlt der Epilog – eine höhere Sensibilität für die Unterschiede zwischen den beiden Erscheinungsformen vorausgesetzt werden kann. Diese Unterschiede sind keineswegs unbedeutend: beim dritten Auftreten des Seitensatzes scheint der anschließende Epilog Takt 180 ff. von dessen Erregtheit infiziert: die Melodie – nunmehr con forza und im letzten Ton tenuto – schwankt nicht mehr zwischen abwechselnd regulären und Triolenachteln, sondern setzt trotzig ihre Triolen gegen die dort nunmehr auch durchgehenden, nicht mehr mit ihrer verwobenen regulären Begleitungsachtel, die in ihrer Gestaltung sich als direkte Fortsetzung der halbtaktigen Begleitfiguren des Seitensatzes erweisen, mithin ihre frühere träumerisch-verschlungene Girlandenhaftigkeit eingebüßt haben; das hektische Nach-oben-Aufreißen der sequenzierenden Figuren vom Mittelteil des Seitensatzes setzt sich fort in der Erweiterung der zuvor leisen – sempre pp –, einfachen Legato-Oktavintervalle von Takt 87 f. zu den doppelten, beschleunigten staccato-Oktaven – con forza und sempre f – in Takt 185 f.; das Ausklingen dieses Formteils ist länger, die Abklingphase setzt später ein: wo es beim ersten mal schon sempre dim. hieß, steht nun zuerst noch eine Crescendo-Gabel.
Nach dieser Herausarbeitung von spezifischen Differenzen nun im Zusammenhang mit derselben Formstelle ein weiterer Versuch einer Konstruktion von Einheit bzw. der Herleitung konkreter Gestalten aus dem Grundmotiv des Chopin-Akkordes. Rücken – akzeptiert man diese Art von Argumentation – mit dem an |