Jeder der sechs Kurse gliedert sich in Vorübungs- und Hauptübungsteile. In den vorbereitenden und auf Anfänger besonders abgestimmten Vorübungen kann der Anwender die zu trainierenden Aufgabenkonstellationen selbst auswählen. Der Kurs Intervalle erlaubt beispielsweise die freie Wahl zwischen sukzessiv oder simultan zu hörenden Tönen, Intervallrichtung, Intervallklassen mit variierendem oder festem Grundton lassen sich angeben. Schüler, die gerade mit der Gehörbildung beginnen, können sich auch das Notenbild zeigen lassen. Die eigentliche Adaptivität und somit der virtuelle Gehörbildungslehrer verbirgt sich hinter den Hauptübungen jedes Kurses. In diesen Programmteilen entscheidet der Computer auf Grundlage der differenziert und altersabhängig bewerteten Anwendereingaben über die Zusammenstellung der Höraufgaben. Je mehr Zeit der Lernende mit den Hauptübungen verbringt, desto besser kann sich das CKM an dessen individuelle Stärken bzw. Schwächen anpassen. Die Implementation dieser scheinbar intelligenten Interaktionskomponenten wurde in der vorliegenden Version des Gehörbildungsprogramms noch mit Hilfe umfangreicher Fallunterscheidungen realisiert. Es ist jedoch leicht nachvollziehbar, daß dieser Technik mit wachsender Komplexität der Aufgabentypen Grenzen bezüglich Aufwand und Fehleranfälligkeit gesetzt sind. Aus diesem Grund wird an der Universität Osnabrück an einem auf selbstorganisierenden neuronalen Netzen und Fuzzy-Logik fußenden Alternativen gearbeitet, die den wissensbasierten Ansatz zunächst ergänzen und langfristig eventuell sogar vollständig ersetzen werden.8
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