über die »Robert-Schumann-Musiktage in
Zwickau, Schumann-Konzerte«, die anläßlich der Gründung und zusammen mit ihr
stattgefunden hatten, und schließlich noch einen Beitrag von Erwin Kroll mit dem Titel
»Kreisler, der Wirkliche«, der darin auf die rhetorische Frage: »Und was war, was ist das
,letzte Ziel seiner [Schumanns; RD] Bestrebungen?«‘ die kursiv gesetzte Antwort
liefert: »,Erhebung deutschen Sinnes durch deutsche Kunst«‘. Diese Aussage des
Komponisten aus dem Jahre 1839 (Zum neuen Jahr) findet sich zudem noch
einmal auf der letzten Seite des Heftes unter der Rubrik »Der Meister spricht«,
zusammen mit einem weiteren Wort Schumanns: »Licht senden in die Tiefe des
menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf« (Aphorismen). Angesichts der realen
Kriegssituation sollten beide Zitate ganz offensichtlich als programmatische Bestätigung
der nationalsozialistisch orientierten Neugründung der Gesellschaft durch den
Komponisten selbst verstanden werden: ideologische Inanspruchnahme Schumanns und
Hoffnung für den leidenden ,Volksgenossen‘ durch die Macht der Musik. Erster
Vizepräsident Ewald Dost schickte dem denn auch als Schlußgruß des Heftes
entsprechende Weihnachtswünsche »für ein erfolgreiches Kampfjahr 1944« nach.
Korrespondierend dazu hatte er auch zuvor, im Oktober 1943, anläßlich der
Eröffnung des 1. Konzertwinters der DRSG in Zwickau, unmißverständlich
verkündet, daß der Dienst an der deutschen Kultur »Dienst am deutschen Sieg«
sei.21
Anders Pfitzner in seinem Geleitwort zur ersten Ausgabe der Robert Schumann Blätter, das sich ganz auf die traditionelle Kritik an Schumanns angeblich mangelhafter Fähigkeit bezieht, die große symphonische Form auf gleichem künstlerischen Niveau zu bewältigen wie die kleine kammermusikalische. »Man wirft ihm vor, und sucht ihn durch diesen Tadel zu verkleinern, daß die große Form ihm nicht angeboren sei, und es ihm nur gegeben sei, sich in kleinen Formen auszudrücken. Das ist, oberflächlich gesehen, zutreffend. Das Bewältigen großer Formen ist bei ihm sekundär, und er hat es sich erst aneignen müssen.« Er jedoch, Pfitzner, finde in des Meisters angeborener Neigung zum Kleinen, Einzelnen, »vor allem einen Vorzug«, abgesehen davon, daß auch seine Symphonien und anderen großformatigen Werke »noch genug der schönsten Musik enthalten«. Die ideologisch-programmatischen Absichtserklärungen, die in der ersten Ausgabe der Blätter publiziert wurden, fanden ihre Umsetzung auch in einigen Beiträgen der zweiten und offenbar letzten, diesmal 12seitigen Nummer dieses Periodikums, die im August 1944 erschien. So berichtete der Musikwissenschaftler Hans Joachim Moser im Kopfartikel der Ausgabe über den Stand seiner Bemühungen, die seit Jahren vergriffenen Schumannschen Liederalben der Edition Peters einer Revision zu unterziehen und die Stoffanordnung bei den drei Bänden neu durchzuführen. Diese „schwierige und verantwortungsvolle, aber auch |