- 45 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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Schirmherr: Gauleiter und Reichsstatthalter von Sachsen Martin Mutschmann, Dresden;
Präsident: Staatsrat Hanns Johst, Berlin;
1. Vizepräsident: Oberbürgermeister Ewald Dost, Zwickau;
2. Vizepräsident: Oberregierungsrat Fritz von Borries, Propagandaministerium, Berlin;
Beiräte: Gewandhauskapellmeister Prof. Hermann Abendroth, Leipzig; Dr. iur. Emanuel Ancot, Zwickau, Schatzmeister; Dr. Wolfgang Boetticher, Amt Rosenberg, Berlin; Generalmusikdirektor Karl Elmendorff, Dresden; Schriftsteller Kurt Arnold Findeisen, Dresden; Regierungsdirektor Arthur Graefe, Dresden; Ministerialrat Dr. Martin Miederer, Leiter des Amtes Musik im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung,11
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Zu Miederer s. Willem de Vries, Sonderstab Musik. Organisierte Plünderungen in Westeuropa 1940–45, Köln: Dittrich 1998, S. 30.
Berlin; Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Raabe, Präsident der Reichsmusikkammer, Berlin; Generalsekretär: Dr. Meyer-Giesow, Direktor des Landeskonservatoriums, Dresden; Schriftleiter der Robert Schumann Blätter: Dr. Karl Laux, Dresden; Geschäftsführer: Hauptschullehrer Paul Eibisch, Zwickau.12
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Deutsche Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau, Mitgliederverzeichnis nach dem Stand des Geschäftsjahres 1944, o. O., o. J., S. 1. Das Verzeichnis wurde mir freundlicherweise in Kopie zur Verfügung gestellt vom Robert Schumann Haus Zwickau, Forschungs- und Gedenkstätte, Archiv und Museum, dessen Direktor Herrn Dr. Gerd Nauhaus ich herzlich danke.

Die Gründungsfeier der DRSG an 3. Juni 1943, der sich die Robert-Schumann-Musiktage am 5. und 6. Juni anschlossen, versammelte zahlreiche Gäste aus Partei, Staat, Wehrmacht und Kultur; sie wurde mit Pfitzners Ouvertüre zu Käthchen von Heilbronn musikalisch eröffnet, gespielt vom Städtischen Orchester unter der Leitung von Musikdirektor Kurt Barth. In seiner Ansprache betonte Oberbürgermeister Ewald Dost, keine andere Stadt als Zwickau könne den Komponisten so sehr als ihr eigen betrachten, da sie für Schumann bis zuletzt »der ruhende Punkt im bewegten geschichtlichen Leben gewesen« sei. Sodann wandte sich der Präsident Hanns Johst mit einer »kulturpolitisch bedeutsamen Rede«13

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So qualifiziert vom Berichterstatter der Robert Schumann Blätter (1943), H. 1, S. 6. Der Herausgeber der Schumannschen Zeitschrift für Musik, Gustav Bosse, erbat durch seinen Mitarbeiter Paul Eibisch (der Geschäftsführer der DRSG) von Johst die Erlaubnis, diese Rede zusammen mit den anderen Ansprachen der Gründungsfeier zu veröffentlichen. Eibisch an Johst vom 30. Mai 1943, BArch, R 56 V/28, Bl. 81.
an die Festgäste. Darin verdeutlichte er bereits mit dem ersten Satz, daß es mit der Neugründung der Gesellschaft vor allem um die Instrumentalisierung des berühmten Komponisten für politisch-ideologische Zwecke ging, für das Durchhalten in furchtbarer Zeit: »Je härter dieser Krieg wird, und je länger er dauert, mit um so klarerer Eindeutigkeit erleben wir die wahren Werte der Kultur«. Der innere kulturelle Besitz eines Volkes sei nicht zu gefährden, auch nicht durch Rohheit und Grausamkeit der äußeren Welt gegen Geist und Seele. Die

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