Kaiser:
Höchst befremdlich! Wie würde Er die Tonbildung benennen, Herr Kapellmeister?
Hofkapellemeister Bonno:
Wenn Majestät gestatten, so würde ich sie den übermäßigen Quintsexten-Akkord
nennen. Dieser Meinung sind auch alle Kapellmitglieder, welche hier versammelt
sind.
Kaiser:
Ist dem so, meine Herren Kapellisten?
Ein allgemeines Nicken des Kopfes war die Antwort.
Kaiser:
Warum also, Altmann, hat Er diesen eigentümlichen, fremdartigen Namen dafür, wenn
doch die besten Kenner einen anderen übereinstimmend haben?
Wilhelm:
Ihro Majestät, er ward mir bei meinem zweiten Marsche nach W. . . geoffenbart.
Kaiser:
Seine Märsche nach W. . . scheinen mir ja Wege auf dem Fortschreiten der Tonkunst zu
sein. Will Er einen dritten wagen, wenn ich Ihm eine Bedeckung von zweien Husaren
meiner Leibwache mitgebe?
Wilhelm:
Mit Vergnügen, Euer Gnaden, will ich’s tun, und die Bedeckung kömmt mir sehr
entgegen.
Kaiser:
Warum dies? Hat Er was zu fürchten?
Wilhelm:
Fürst Käsehart ist mir nicht wohl gesonnen nach dem Vorfall in der Stadtkirche, und er
wird mich ergreifen lassen, wenn ich seiner Hauptstadt nahekomme.
Kaiser:
Das wollen wir doch sehen, ob er sich der Macht des Römischen Reiches beugen
mag!
Wilhelm:
Deutscher Nation!
Kaiser:
Wohl gesprochen: Deutscher Nation. Also, mach’ er sich gleich morgen auf, und bring’ Er
uns was Neues mit vom Felde der Musik vor der Stadt W. . . !
Allgemeines Gelächter antwortete ihn, und Wilhelm empfahl sich.