Wie nun der Chor und die colla parte einstimmende Hofkapelle unter andächtigem Schweigen der vielhundertköpfigen Menge bis zur Mitte der dritten Strophe gelangt waren, erhoben sich die Stadtpfeifer und ebenso die Hof- und Feldtrompeter von den Sitzen der eigens für sie errichteten Tribüne auf der höchsten Empore und waren zusammen mit den Feldpaukern, welche sich naturgemäß nicht erhoben, sondern auf ihren rotbezogenen Sitzen haften blieben, wundersam und prächtig anzuschauen, wie sie in ihren gleichen Uniformen dastanden und die glänzenden Instrumente hoben. Als sie dann aber mit den anderen den vorletzten Akkord, die paenultima, zusammen herausbrachten und mit höchster Gewalt und mit absichtlicher besonderer Ausdehnung hielten, erstarrten der Fürst und alle Umstehenden vor höchster Überraschung und Grauen ob solcher Dissonanzien. Und wie dann der Schlußakkord unter Hervorbrechen des Quintenfehlers, welcher absonderlich durch die besten Hoftrompeter in der zweiten und vierten Stimme, Johann Ludwig Armstrong – einen Mohren aus den französischen Besitzungen in Westindien – und Ulrich Leberecht Beckerhoffen von Beckum in Westphalen, mit unsinniger Kraft hervorstach und sich auf diese Weise von dem vorigen Akkord absonderte, sank der Fürst in seinem Sessel zusammen, und die Musikanten und die Gemeinde gerieten in einen Aufruhr, drängten unter Schreien zu den Türen, und wurden etliche dabei verwundet. Von der Kuppel aber rief eine dröhnende Stimme: »Schweinebraten, ich rufe dich! Her zu mir!«

Wilhelm Altmann aber war nicht, wie es der Teufel gewollt hatte, durch die Luft zur Kuppel emporgeflogen, sondern hatte, als er der nachteiligen Wirkung seines Vorgehens inne geworden war, als einer der ersten das Gotteshaus verlassen