zwei Töne wieder hin gesetzt hatte, wobei er mit einem
wissenden Lächeln, welches der Alte sogleich erwiderte, diesem zuraunte: »Nur
eben eine Oktave tiefer«, gelang nach kurzer Zeit auch ein dritter Ton, das
d.
Meister Eygelb schlich sich leise aus der Kammer, und, nachdem er die Treppe
hinabgetappt war, sagte er zu seiner Hausfrau: »Der Junge hat das Zeug dazu. Er hat
nun schon den dritten Ton. Heute nacht wird er auch den vierten finden, so
Gott will, und morgen, vielleicht auch übermorgen, bevor Seine Durchlaucht
eintreffen, die Lösung. Verschieb’ Sie das Gänseschlachten auf später, daß er Ruhe
hat. Jedes Lärmen kann seinen Sinn von der Arbeit abziehen.« Brummend
fügte sich die gute Elfriede und griff nach der Türschnalle, um die Tür leise
zuzuziehen.
Als die Sonne mit erneuerter Kraft ihre ersten Strahlen aussandte, lag Wilhelm
schweißnaß über dem Tische, und seine Schultern gingen im Takt seiner schweren
Atemzüge. Neben dem Antlitz des Erschöpften lagen Rastral und Papier. Und zugleich
mit den Türmen und Dächern war es die Frucht dieser Nacht, welche nun in das helle
Morgenlicht getaucht wurde – der vierte Ton, das f.
Später in der Küche bestaunte der aus der Kirche herbeigeeilte Meisterkalkant das Blatt
und warf seinem Weibe einen langen, bedeutungsvollen Blick zu, sagte aber, zum Scheine
unbekümmert, zu dem wirren Haares und verschlafener Augen am Tische Sitzenden:
»Nehm’ Er nur recht viel Quark und Kümmel zu sich. Das hat unseren Fürsten damals
auch stark gemacht, als er den Preis davontrug. Ihm aber winkt höherer Lohn!«
Und er wies mit dem Finger nach oben, während Elfriede demütig das Haupt
senkte.