- 404 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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aufflogen. Und indem er das Wams an das tuchene Beinkleid und dieses wiederum nach der Alten Sitte an das lederne Schuhzeug angeknöpft, dieses hinwiederum mit der doppelt genoppten Schwungleine verschlossen hatte, war er hinausgetreten in die blendende Frühmorgensonne und hatte sich unter dem ehrfürchtigen Zurückweichen der Menge in den Zug eingereiht, nicht an vorderster, aber doch an bemerkenswerter Stelle, welcher nun vor dem Westtore angelangt war und unter den Klängen der Stadtkapelle das Auftauchen des gemeldeten Punktes über dem nächsten Hügelkamme erwartete.

Die Kapelle unter Führung ihres emsigen Leiters, des Stadtpfeifergesellen Muckenfänger, intonierte gerade eine Festkantate, deren Worte aus der Feder des Bürgermeisters er selbst in Noten gesetzt hatte und deren Beginn nun recht artig von einigen Frauenzimmern der höheren Stände abgesungen wurde. Meister Stiefel hatte also gedichtet:

Carmen auf die Rückkunft des ersehnten Stadt-Sohnes

Aria.
Dieser Tag wird in die Chronik
Unsrer Stadt eingehn wie Honig
Denn des Allerhöchsten Wille
Bricht mit Macht des Alltags Hülle
Draus entsteigt gleich Meteoren
Wilhelm Altmann vor den Toren

Chorus.
Sei gegrüßet, Wilhelm, Du
Führest uns der Zukunft zu
Wilhelm Altmann, sei gegrüßet
Der du unsre Stadt versüssest

Aria.
Wie die Sonne aus dem Dunkel
Wie im Berge der Karfunkel
Wie im Chor die helle Flöte
Kommst du gleich der Morgenröte
Bringst das Licht in unsren Nebel
Als des Glückes starker Hebel

Chorus.
Wilhelm Altmann du Komet
Hier in unsrer Mitten stehst
Mach daß alle unsre Sinne
Wacher sind durch deine Stimme


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