GEKRÄNKT
(1972)
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MIMI – IN SEINER EHRE GEKRÄNKT, R: Lina Wertmüller, M: Piero Piccioni, IT 1971/72.
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bemüht die
alte »Cumparsita«
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La Cumparsita von Gerardo Hernán Matos Rodriguez, 1916, einer der am häufigsten
gespielten Tangos.
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– eigentlich von seiner Genese her ein lustiger Marschtango uruguayischer Studenten -
für eine bösartige Groteske über einen psychotaktischen Seitensprung des Helden Mimi,
der als Verführungs- und schließlich Vergewaltigungstanz beginnt und einen
Sinneswandel des »Opfers« herbeiführt. Sowohl der Mann wie auch die Frau
kommen schlecht weg: filmästhetisch werden sie demaskiert – der Macho und
die sexuell frustrierte ältere Ehegattin eines anderen. Musikalische Akzente,
filmische und handlungsbezogene Strukturen verwickeln sich zu einer virtuosen
Steigerungssequenz.
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Dieser Tango findet sich in zahlreichen Beispielen aus der Filmgeschichte, manchmal als
Umhüllung einer bitteren Gefühlssituation, etwa derjenigen der realitätsverwirrten gealterten
Filmdiva Norma Desmond in SUNSET BOLEVARD (USA 1950) oder als komische Nummer
in der berühmten Parallelmontage in SOME LILKE IT HOT (USA 1959).
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Auch in neueren Filmen taucht die alte »Cumparsita« immer mal wieder
auf, so in einer virtuosen, Tanzsequenz in STRICTLY BALLROOM
(1991)45
STRICTLY BALLROOM , R: Baz Luhrmann, M: David Hirschfelder, AUS 1991.
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, als
Anmutung eines eher konventionellen Tangotanzens im Umfeld argentinischer Tanzpraxis in TANGO
LESSON (1997)
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TANGO LESSON, R: Sally Potter, M: Sally Potter, Fred Frith, GB 1997).
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und als Beispiel für Tangotradition in dem Tanztheaterfilm TANGO von Carlos Saura
(1998)
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TANGO, R: Carlos Saura, M: Lalo Schifrin, ARG/SP 1997.
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Während in den beiden letztgenannten Filmen der Tango eigentlich nicht als komische
Nummer gezeigt wird, sondern eher ernsthaft und traditionell, bietet der Schnittvirtuose
Luhrmann eine raffinierte Visualisierung: der Tanz bringt die gesamte dramaturgische
Konzeption der Personenkonstellation dieses Films zum Ausdruck, sowohl in der
konventionellen Manier der Tanzlehrer wie auch in der revolutionären des jungen Scott.
Er ist der Chef im Ring, er will seinen Willen durchsetzen. Die innerer und
äußere Rhythmisierung der Einstellungen folgt sehr dicht den musikalischen
Akzenten der »Cumparsita«, steigert dadurch in hohem Maße den grotesken
Streit.
Allen hier genannten Beispielen ist gemeinsam, dass die musikstilistische
Handhabung des berühmten Tangos weitgehend konventionell bleibt, es
dominiert die klassische Form des Tangosatzes, gespielt vom klassischen großen
Tangoorchester. Und hierein unterscheiden sich auch nicht die komischen von
den ernsthaft-traditionellen Beispielen. Merkwürdigerweise erscheint die
musikalisch relativ modernste Version (für ein größeres Tangoorchester) in einer
TV-Komödie, in der der Tanz von einer ironischen Gefühlserinnerung für den
hypochondrischen Mann geprägt wird (BIS DASS DER TOD UNS SCHEIDET,
2002)48
R: Manfred Stelzer, M: Lutz Terschowski, BRD 2002.
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Diese durch reharmonisierte Übergänge leicht modernistisch arrangierte Fassung des
Tangos korrespondiert mit der schicken Mittelschichtumgebung dieses Films und den