drei Töne aufweist. In der
Harmonielehre wird in solchen Fällen darauf geachtet, daß der konsequent vierstimmige
Satz auch aus dem Notenbild ersichtlich ist: entweder wird zur Doppelbehalsung
gegriffen98
Im allgemeinen ist es denn auch unproblematisch festzustellen, welche Töne in den horizontal gedachten Stimmen zu welchen Tönen führen. In der vorliegenden harmonischen Konstellation kann es bei ungünstiger Zuordnung allerdings zu gedachten Quintparallelen kommen (Notenbeispiel 12 a). Schließt man Lösungen mit Stimmkreuzungen aus, so sind immerhin zwei »korrekte« Lösungen denkbar (Notenbeispiel 12 b und c), von denen eine den »Makel« einer verdoppelten Terz aufweist. Es ist also Aufgabe des mitdenkenden Spielers, sich zu überlegen, welchen Verlauf er für die horizontalen Stimmen annimmt, da ihm in den meisten Druckausgaben, die fast immer alle Notenköpfe an einem einzigen gemeinsamen Hals anbringen, keine Zeichenelemente unmißverständlich die Lösung vorschreiben. (Auch bei der Konstruktion eines Computer-Programmes, das MIDI-Daten in einen Score-Editor transformiert, wäre hier eine Schleife zu legen, bei der unter den möglichen Zuordnungen jene herausgesucht wird, die den dann ebenfalls zu implementierenden Satzregeln Genüge leistet, vorausgesetzt, der Stil des Stückes verlangt dies.) Mozarts Autograph hingegen ist in dem fraglichen Punkt eindeutig, relativ eindeutig. Durch die Doppelbehalsung, die er für die Baßnoten des jeweils zweiten Akkordes notiert (Beispiel 12 d sowie Notenbeispiel 11), ist klar, daß er die Lösung 12 c meint. Die Einschränkung »relativ« meint lediglich den Sachverhalt, daß die Handschrift des Akkordpaares in Takt 6 nur erahnen läßt, welche Noten der nach oben gerichtete Hals insgesamt zusammenfaßt. (Weniger problematisch ist Mozarts Eigenheit, die Köpfe zweier zugleich erklingender Noten im |