Das Stück war so konzipiert, dass die Schüler/-innen sehr viele Möglichkeiten der
Einflussnahme hatten.
Zweitens: Neue Musik ist für Nicht-Eingeweihte nicht leicht zu verstehen,
was Essl sehr bewusst ist. Er steht damit in Widerspruch zu Flender,
der behauptet, dass Neue Musik den »Nimbus des Schwierigen« verloren
habe.25
Die Ziele, die sich der Landesmusikrat sich bei der Förderung
des Projektes »Eine Reise in die Musik des 21. Jahrhunderts«
setzte26 ,
wurden bei der Workshop-Arbeit mit dem Komponisten umgesetzt. Die Jugendlichen
waren unmittelbar am Entstehungsprozess von »Downside up . . . « beteiligt und führten
das Stück erfolgreich auf, was aus der Danksagung Essls auch hervorgeht. Sie haben mit
dem Komponisten persönlich zusammen gearbeitet und sich mit seiner Person und seiner
Musik auseinandergesetzt. Welche Erfahrungen sie dabei gemacht und was sie gelernt
haben, kann anhand der Reaktionen der Schüler/-innen überlegt werden. In einer
mündlichen Feedbackrunde unmittelbar nach dem Konzert äußern sich die
Elftklässler/-innen zu dem Projekt. Man kann diese Erfahrungen zu sieben
übergeordneten Themen zusammenfassen:
1) Die Schüler/-innen haben etwas Neues ausprobiert und bewerten es positiv, diese
Erfahrung gemacht haben zu dürfen:
- A., Kunst: »Ich fand es gut, etwas Neues auszuprobieren!«
- Sah., Kunst: »Eine gute Erfahrung, die man gemacht hat.«
- N., Kunst: »Meine Definition von Musik ist ein bisschen anders, aber ich fand es
eigentlich auch ganz interessant, weil es war etwas anderes.«
- M., ÄWPB: »Einmal so etwas mitgemacht zu haben, ist nicht so schlecht, man
muss es ja deswegen nicht gleich mögen, aber man war dabei.«
- P., WPB: »Es war zwar etwas Neues, aber nicht ganz was Neues für uns. Wir haben
öfters solche Projekte gemacht. Man kann das nicht vergleichen, aber wir haben
schon mal mit Nicht-Instrumenten Musik gemacht, z. B. diese Mülltonnen-Aktion
oder das mit den Schreibmaschinen. Es war schön.«
- E., ÄWPB: »Es ist immer gut, etwas Neues auszuprobieren ...Es hat sich
gelohnt!«
2) Die Schüler/-innen haben eine Entwicklung während des Projektes durchlebt. Diese
reicht oft von anfänglicher Skepsis bis hin zum Konzerterlebnis, das alle positiv
bewerten.
- D., WPB: »Am Anfang stand ich der Sache skeptisch gegenüber« wegen der Idee,
mit Geräuschen Musik zu machen. So eine Musik habe ich ja auch vorher gehört.
»Es war ganz interessant es selbst zu machen, das Hören ist eine andere Sache.«
- T., Kunst: »Am Anfang mochte ich das ...nicht, aber später, wo ich das selber
so gemacht hab, war das viel interessanter und es hat auch viel mehr Spaß gemacht
...es bringt auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man es selber macht.«
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