Um die neuen Eindrücke zu beschreiben, brauchen wir neue Begriffe, eine
neue ,Sprache‘, weil die alten Begriffe nicht mehr taugen. ...
Musik, die wir kennen, meinen wir zu verstehen; denn ihre Formen
und Modelle sind uns bekannt, und wir können hören, wie kunst- und
phantasievoll Komponist und Spieler mit den Regeln der Modelle umgehen.
Was aber, wenn uns die Musik – noch – nicht vertraut ist?
(aus: Musik um uns, Sek. II, 1996, S. 56 f.)
Anders sehen – anders hören
Töne, Klänge und Geräusche umgeben und begleiten uns. Da die Natur
für unsere Ohren keine Klappen oder Lider vorgesehen hat, sind wir das
ganze Leben lang mit Klängen, Tönen und Geräuschen in Verbindung sehr
selten auch mit der Stille. Für die meisten Menschen haben Geräusch und
Musik nichts miteinander zu tun. ,Musik muss einen guten Rhythmus zum
Mitklatschen und eine schöne Melodie zum Mitsingen haben‘, sagen viele.
Nicht so die Komponisten zeitgenössischer Musik: Für sie kann alles Musik
sein, das Rascheln einer Zeitung, die Sirene eines Dampfers, das Rauschen
von Regen oder die Geräusche einer Autobahn. Viele experimentieren
mit Klängen und Geräuschen, versuchen mit Instrumenten Geräusche
nachzumachen oder erfinden neue Klänge und sogar neue Instrumente. Für
die Hörer bietet die zeitgenössische Musik neue Klangwelten, zu denen
man sich in der Fantasie ganz neue Bilder oder Geschichten entwickeln
kann. Vielleicht habt ihr schon Filme gesehen, die mit dieser neuen Musik
spannende oder aufregende Szenen gestalten. Seit etwa dreißig Jahren gibt es
auch Klang- und Geräuschesammler, die überall auf der Welt Tonaufnahmen
machen und damit Musikstücke gestalten.
(aus: SoundCheck, Band 2, Klasse 7–8, 2001, S. 89)
Ziel der Aufgaben ist es, die Schüler/-innen dem Projekt gegenüber neugierig zu
machen und sie auf den Umgang mit Neuer Musik und ihren ungewohnten
Klängen und Spielweisen vorzubereiten. Darüber hinaus sollen sie erfahren,
dass sie nicht allein sind mit eventuellen Schwierigkeiten mit Neuer Musik.
Gleichzeitig soll ihnen eine Möglichkeit gegeben werden, sich dieser Neuen Musik
anzunähern.
Die Schüler/-innen sollen . . .
- wissen, dass Neue Musik nicht immer schön klingt (wie Popmusik). Atonalität
und Dissonanz, aber auch Geräusche sind gewollt.
- wissen, dass Neue Musik für unterschiedliche Instrumentarien komponiert
wird: vom Streichquartett bis zum Computer bis zu . . .
- herausfinden, dass Neue Musik nicht »einfach so« existiert, sondern dass
der Komponist (hier: Karlheinz Essl) sein Vorgehen begründet, wobei
nicht nur musikimmanente Gründe herangezogen werden, sondern auch
außermusikalische.
- erkennen, dass der Raum in die Komposition einbezogen werden kann (»Der
Raum ist auch ein Instrument«, D., WPB).
- die Musik des Komponisten kennenlernen, indem sie einige Beispiele hören.