Hier spielten sie hauptsächlich aktuelle Popstücke nach. Diese Schüler/-innen äußern
zunächst Vorbehalte gegenüber dem Projekt, lassen sich dann aber von den sechs
»WPB-Mädchen« mitziehen, wenn auch nicht immer mit Begeisterung. Von ihnen fühle
ich mich als Lehrerin häufig unter Druck gesetzt durch die ungeduldige Frage: »Wann
spielen wir endlich mal wieder die Musik, die wir wollen?« (Wo., M. und L.,
ÄWPB)
Weitere acht Schüler/-innen hatten mehrere Jahre keinen Musikunterricht, da sie
in der Sekundarstufe I das Fach Kunst (im Ästhetischen Wahlpflichtbereich
ÄWPB) bzw. ein anderes Fach (im Wahlpflichtbereich WPB) gewählt
haben. Sechs von ihnen entschieden sich auch in der 11. Klasse für das Fach
Kunst.22
Diese Schüler/-innen werden bei Zitaten mit dem ersten Buchstaben ihres Vornamens und
Kunst gekennzeichnet.
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Aus schulorganisatorischen Gründen werden die sechs kurzerhand eingeladen, beim
Projekt mitzumachen. Sie machen jedoch kaum eine Vorbereitung für das Projekt
»Composer in Residence« mit, wissen also nur durch Erzählungen der Mitschüler/-innen,
was auf sie zukommen wird. Natürlich sind sie zuerst dem Projekt gegenüber unsicher,
dennoch sind sie auch gespannt, was passieren wird. Wegen einer möglichen Auswirkung
der Mitarbeit beim Projekt auf die Zensuren brauchen sie sich keine Gedanken zu
machen. Dadurch arbeiten die sechs »Künstler/-innen« unter anderen Voraussetzungen
mit als die anderen achtzehn Schüler/-innen des Faches Musik. Darüber hinaus ist zu
erwähnen, dass niemand in dieser Klasse in der Freizeit ein Musikinstrument
spielt.
Vorbereitung und Beschreibung des Projektes
Am 16. 11. 01 ist Bewerbungsschluss für das Projekt »Eine Reise in die Musik des 21.
Jahrhunderts«. Überraschend schnell kommt das Angebot des Landesmusikrates, in
einem mehrtägigen Workshop mit Karlheinz Essl zusammenzuarbeiten.
Besonders interessant ist, dass Karlheinz Essl während des Symposiums net.music: (vom
30. 11. – 01. 12. 01) am 30. 11. 01 in Hamburg ein Konzert gibt, zu dem wir
eingeladen sind. Leider können aufgrund der Kurzfristigkeit die Schüler/-innen
nicht dazu verpflichtet werden, zur solo computer performance zu kommen,
zumal das Konzert an einem Freitagabend stattfindet. Darüber hinaus hat
gerade der Fastenmonat Ramadan begonnen, so dass einige Schüler/-innen zum
Zeitpunkt des Konzertes in die Moschee gehen wollen. Es haben sich immerhin
zwölf Schüler/-innen gemeldet, die interessiert sind, das Konzert zu besuchen.
Letztendlich kommen jedoch nur fünf Mädchen (zwei: WPB, zwei: ÄWPB, eine
Schülerin hatte mehrere Jahre keinen Musikunterricht [MU]). Wie sich später
herausstellt, handelt es sich dabei um eine durchaus übliche Fluktuation bei
freiwilligen Konzertangeboten. Das schwindende Interesse ist demnach nicht der
Neuen Musik anzulasten. Auch bei einem Konzert der Gruppe Bounce,