läuft das Projekt
genau ab? Wie reagieren die Schüler/-innen auf das Projekt und wie äußern sie sich
dazu? Wie verhält sich das, was sie geäußert haben, zu den Überlegungen, die der
Landesmusikrat Hamburg, Reinhard Flender und Volker Michael zu einem
Composer-in-Residence-Projekt angestellt haben. Welche Meinung hat der Komponist zu
diesem Projekt?
Zu den Voraussetzungen der Schüler/-innen
Die Gesamtschule liegt in Mümmelmannsberg, einer vor etwa 30 Jahren errichteten
Großsiedlung am Stadtrand von Hamburg. Hier leben etwa 25.000 Menschen. Ein
Großteil der hier errichteten Wohnungen gehört zum sozialen Wohnungsbau. In diesem
Stadtteil leben verhältnismäßig viele Sozialhilfeempfänger und Arbeitslose. Der Anteil
der Familien, die aus dem Ausland zugezogen sind, ist sehr hoch.
So liegt auch der Anteil der Schüler/-innen mit ausländischem Hintergrund bei ca. 75 %.
»Ausländischer Hintergrund« meint hierbei: Zu Hause wird vornehmlich die Sprache des
Herkunftslandes gesprochen; die Kinder wachsen mit der Kultur und weitgehend nach
den Regeln des Herkunftslandes auf; die Musik des Herkunftslandes spielt eine große
Rolle. Viele dieser Kinder sind hier in Deutschland geboren, haben zum Teil einen
deutschen Pass und verfügen oft über gute bis sehr gute Kenntnisse der deutschen
Sprache.
Die Herkunft der Jugendlichen spielt für das Projekt »Eine Reise in die Musik des 21.
Jahrhunderts« keine Rolle, weswegen ich nicht weiter darauf eingehen möchte. Niemand
aus der Gruppe bringt von Haus aus Erfahrungen mit, die im Umgang mit Neuer Musik
nützlich oder hilfreich sein könnten.
In der 11. Klasse gibt es fünfzehn Mädchen und neun Jungen. Für das Projekt
ist es von Bedeutung, dass sechs Schülerinnen von der 7. bis zur 10. Klasse
einen Musikkurs im sogenannten Wahlpflichtbereich mit drei Wochenstunden
besuchten.20
In der Auswertung werden Zitate von Schüler/-innen herangezogen. Die ehemaligen
Schüler/-innen des Wahlpflichtbereiches werden mit dem Anfangsbuchstaben des Namens
und WPB (Wahlpflichtbereich) gekennzeichnet.
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Neben dem an der Schule sehr beliebten Nachspielen von Popmusik experimentierten sie
mit Tanz, Video, Musiktheater, Besen-Rhythmen à la Stomp etc. Sie zeigen großes
Interesse und Neugier an der Zusammenarbeit mit einem Komponisten. Neue
Musik schreckt sie dabei nicht ab. Sie berufen sich auf ihre letztendlich guten
Erfahrungen mit den Rhythmischen Besen, »das war ja auch etwas ganz anderes« (P.,
WPB).
Sieben Jungen und Mädchen wählten im 9. Schuljahr das Fach Musik
im sog. Ästhetischen Wahlpflichtbereich für zwei Jahre mit zwei
Wochenstunden.21
Diese Schüler/-innen werden dementsprechend mit der Initiale und ÄWPB (Ästhetischer
Wahlpflichtbereich) gekennzeichnet.
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