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Glück wünsch’ ich Dir zu allen Stunden,
Glück wünsch’ ich Dir im Augenblick,
Die Karte soll es Dir bekunden,
Denn alles an ihr athmet Glück.
Formal gehört die Karte zum denen mit Applikationen11
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Ein Namenstagsglückwunsch von 1913 (Abb. 40) bezieht noch einen anderen Sinn mit ein. Ein niedlicher Junge im Matrosenanzug, dieser in lichterem Blau und mit Dreipunkt-Muster gegenüber dem realitätsgerechteren militärischen Paradigma aufgelockert, hält in der linken Hand einer rosarote Papiertüte mit Blumen (hauptsächlich Vergißmeinnicht), in der rechten Hand die zum Gruß abgenommene Mütze. Der Junge springt gerade durch eine Papierwand hindurch, die sichtlich mit lautem Knall platzt, auf die Betrachtenden zu. Die Tendenz zum Gesamtkunstwerk schließt hier sogar die szenisch-theatralische Aktion ein. Sie bleibt mit dem Zirkuseffekt des großen Sprungs einerseits imaginär-real, wird aber mittels Aktivierung des Publikums fast real: Mit Hilfe eines Drehrads kann der rechte Arm bewegt werden, der also ,richtig‘ grüßt. Angesprochen werden also nicht nur optischer und akustischer Sinn, sondern auch Nahsinne wie der Geruchssinn oder der Tastsinn.
Eine farbige Autotypie zum Neujahr 1914/15 (Abb. 79): ein blutroter Himmel fast übers gesamte Bild, mit schwarzen Flecken zusätzlich verdüstert, darauf eine