- 172 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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Tendenz zum Gesamtkunstwerk: Klang, Duft, Bewegung

Das Gesamtkunstwerk als Konzentration der Mimetischen Zeremonie ist offensichtlich ein immer wieder explizit und programmatisch reaktivierter Wunschtraum, zugleich aber auch eine Art Tiefenstruktur, ein offener oder geheimer Fluchtpunkt vieler Kunsttendenzen nicht erst seit der Romantik, die selbst dort wirkt, wo sich die Akteure ihrer gar nicht bewußt zu sein brauchen.

Was heute in seinem [St. Georges] Buch der hängenden Gärten (1895) wohl am stärksten anspricht, ist die Wirkung eines Gesamtkunstwerks, die von ihm ausgeht – eines Gesamtkunstwerkes aus farbigen Bildern, aus Gebärden und üppigen Klängen im Medium allein der Sprache. Die Dichtung entstand vor dem Hintergrund der Gesamtkunstwerke Richard Wagners, durch die sich beispielsweise die häufigen Stab- und Binnenreime erklären. Einen klanglichen Höhepunkt stellt das Schlußgedicht Stimmen im Strom dar. Todessehnsucht verband George hier mit der Sehnsucht nach Auflösung der Sprache in Musik.

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