- 14 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Musik und Leben 
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der populären Musik plädierte, z. B. im Hinblick auf Arrangement und Harmonik, forderte sie – unabhängig von einer künstlichen Spartentrennung –, [...] menschliche Interessen und Absichten als Beweggründe für die Produktion und Rezeption von Musik einzubeziehen. Warum wird so und nicht anders komponiert? Wie wirkt ein Stück, und welche Ursachen lassen sich dafür herausfinden? Welche Absichten verfolgt der Komponist? Wie hat er gelebt, und wie wirken sich Lebensumstände und Zeitereignisse auf seine Kompositionen aus?19
19
Ebd., S. 133f.

Mit der Studienreihe Musik, die von 1981 an im Metzler-Verlag in insgesamt 12 Bänden erschienen ist, hat Sabine Giesbrecht, zusammen mit Johannes Hodek und später Franz Niermann, eine Serie von Arbeitsbüchern vor allem für das Kurssystem der Sekundarstufe II konzipiert, in der es m. A. n. zum ersten Mal geglückt ist, die neuen Ansätze der siebziger Jahre aus Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Bildungsreform für die musikunterrichtliche Praxis umzusetzen. Das ist nicht nur dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass Sabine Giesbrecht, wie übrigens auch Johannes Hodek, eine fundierte musikwissenschaftliche Ausbildung mit jahrelanger Schulpraxis verband. Geprägt ist diese Reihe, und das ist meines Wissens bis heute in der Schulbuchproduktion einmalig geblieben, vom markanten wissenschaftlichen Profil ihrer Herausgeber und von der Auswahl der übrigen Autoren und Autorinnen, die selbst in entscheidendem Maß in der Disziplin Musikwissenschaft die Debatten um Inhalte, Methoden und Ziele geführt und vorangetrieben hatten. So kam es, dass wir jahrelang in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern eben diese Bücher, unabhängig von ihrer Zweckbestimmung Schule, auch als Fachliteratur empfohlen haben und bis heute damit arbeiten.

In den Bänden, die Sabine Giesbrecht selbst als Autorin gestaltet oder mitgestaltet hat, finden wir die in den siebziger Jahren angelegten Themen wieder. Der erste Band, Einführung in die Musik I. Umgang mit musikalischen Elementen, greift die Frage nach dem Elementaren wieder auf und beabsichtigt, »dem Mangel an elementarem musikalischem Wissen, an praktischen Voraussetzungen und Erfahrungen entgegenzuwirken und dieses Wissen umzusetzen in musikalische Eigentätigkeit«20

20
Sabine Schutte, Einführung in die Musik I. Umgang mit musikalischen Elementen, Stuttgart 1981, S. 7 (Vorwort der Herausgeber).
. Auf breiter Materialbasis, von Josef Haydn und Claude Debussy über deutsche Lieder bis zu Gospels und lateinamerikanischen Titeln, wird eine Sammlung von Arbeitsvorschlägen vorgelegt, die nicht nur, wie das Vorwort formuliert, das »Erlernen von Fertigkeiten für die musikalische Praxis« übt, sondern »ebenso die Schulung des musikalischen Denkens und Empfindens, die häufig von frühester Kindheit an vernachlässigt worden ist«21
21
Ebd.
. Diese Formulierung klingt wie eine Reverenz an Hanns Eisler, der für Sabine Giesbrecht wie für Johannes Hodek und einige Andere in dieser Zeit zum wichtigen Lehrer im musikalischen Denken geworden ist. Eine Bemerkung Sabine

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