beider Stücke miteinander. Diese ist vor allem in der
auffallenden Abhängigkeit der jeweiligen Hauptgedanken
voneinander festzustellen. Bei Schumann besteht das viertaktige
Urmodell in zwei Terz-Seufzern (a), denen als Ergänzung ein
kleiner punktierter Aufschwung, wiederum in Terzen (b), nachfolgt.
Notiert man Schumanns Motive in enharmonischer Umdeutung, so wird
ihre Nähe zum melodischen Einfall von Clara Wiecks es-Moll
Romanze offensichtlich (Notenbeispiel 1).
Notenbeispiel 1: Robert Schumann, Romanze op. 28, Nr. 2, Anfang, nach Ges-dur umgeschrieben
Die Seufzerfolge kehrt bei ihr klanggleich, in Terzen und in der gleichen dunklen Mittellage der kleinen Oktave wieder (Notenbeispiel 2, Takt 9–10, s. a. Takt 45–46). Sie wird lediglich rhythmisch-metrisch abgeändert. Bedeutsam ist, daß die gleichen Seufzer das Stück in Takt 46 und 47 (linke Hand) auch abschließen, wodurch ihnen ein besonderes Gewicht zukommt.
Notenbeispiel 2: Clara Wieck, Romanze op. 11, Nr. 1, Takt 9 f.
Bei der Eröffnung des Werkes sind die Schumann-Seufzer nicht gleich offen zu erkennen, da sie zuerst als Variante auftreten (Notenbeispiel 3, Takt 2–3), welche die Komponistin bei der Wiederkehr des Hauptthemas nach dem Mittelteil noch ein zweites Mal präsentiert (Takt 32–33) und die sich mit dem kleinen Aufschwung (b) in Schumanns Hauptgedanken vergleichen läßt.
Notenbeispiel 3: Wieck, Romanze, Takt 2 f.
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