Dennoch ist es angesichts der gern und häufig beschworenen Verbundenheit auffällig, daß Schumann dem dringenden Wunsch seiner Braut, ihr das Opus zu widmen, nicht nachkam. Gerade die durch Friedrich Wieck erzwungenen Trennungen, seine immer heftiger werdenden Beleidigungen und die damit erzeugten Spannungen hätten mit einer weiteren Widmung ein Gegengewicht erhalten. Zwar entschuldigte Schumann sich in seinem Antwortschreiben vom 2. Januar 1840, die Romanzen seien ihm nicht gut genug „für so ein Mädchen“, fünf Jahre später hat er jedoch dieses Urteil revidiert und geäußert, er halte die Fis-Dur-Romanze für eines seiner besten Stücke.23
Spielten vielleicht Ärger und Eifersucht eine Rolle? Die Biographinnen von Clara Wieck-Schumann berichten übereinstimmend von Vorfällen, die auf eine in dieser Hinsicht durchaus dramatische Brautzeit schließen lassen. So sei Schumann z. B. im Mai 1839 empört darüber gewesen, daß Clara und Emilie List für eine Verschiebung des Hochzeitstermins plädiert hatten. Robert habe sich dafür durch einen Flirt „gerächt“.24
Am 16. Juli reichte Robert Schumann die Klage beim Appellationsgericht ein, wodurch alle Verzögerungen und Aufschübe des Heiratstermins, welche durch Friedrich Wieck immer wieder versucht worden waren, endgültig beendet waren. Clara hatte schon am 15. Juni ihr Einverständnis zur Unterzeichnung einer Eingabe an das Leipziger Appellationsgericht gegeben. Die Eheschließung fand am 12. September 1840 statt.
Clara Wieck: op. 11
Clara Wiecks Romanze in es-Moll op. 11, Nr. 1 steht, wie noch zu zeigen ist, in ihrer Thematik der Fis-Dur-Romanze op. 28, Nr. 2 von Robert Schumann seltsam nahe. Den Forschungen Janina Klassens zufolge ist sie nach Juli 1839 als |