- 64 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Z. B. gibt es zahlreiche WWW-Seiten im Internet, die sich mit musikalischen Fragen, mit Komponisten, Interpreten und Konzerten beschäftigen, so daß für Schule und Studium hier eine riesige Bibliothek bzw. Mediothek entsteht. Verlage und Bibliotheken müssen sich den veränderten Bedingungen und Möglichkeiten zur Verteilung und Archivierung von Wissen stellen (Score Printing On Demand, MIDI-Datenbanken, Electronic Books, virtuelle Bibliotheken). Sogenannte Chatrooms eröffnen die Möglichkeit des musikalischen Gedankenaustauschs, etwa im Rahmen einer gemeinsamen Schulstunde weit auseinanderliegender Schulen oder beim virtuellen Musikseminar von Universitäten oder Musikhochschulen.


Der Multimedia-Computer – ein musikspezifisches Werkzeug


Computer lassen sich nicht nur als multifunktionales Musikinstrument einsetzen, sondern auch als musikspezifisches Werkzeug zum Komponieren, zur Analyse von Klangstrukturen, zur klanglichen Restauration älterer Musikaufnahmen, zum professionellen Notendruck und zum computerunterstützten Lernen und Lehren. MIDI-Kompositionsprogramme helfen bei der Suche nach Melodien, schlagen ein harmonisches Arrangement vor oder transformieren eine Malerei in Musik. Für die differenzierte Klanganalyse stehen dem Akustiker spezielle Programme zur Verfügung, alte Tonaufnahmen können restauriert werden, und ein recht professioneller Notendruck wird sowohl mit vielseitigen MIDI-Sequencerprogrammen als auch mit speziellen Notendruckprogrammen ermöglicht.

Multimedia-PCs helfen beim Lernen von Musik. Computerunterstützte Programme zur Gehörbildung existieren bereits seit längerem, hinzu treten Programme für die Stimmbildung oder das Erlernen eines Instruments. Multimedia-Programme präsentieren interaktiv wichtige Konzerte oder Komponistenbiographien, simulieren einen spannenden Krimi in der Oper als Computerspiel und gestatten die Wiedergabe von Klangbeispielen im elektronischen Lexikon.



Musik im Internet


Seitdem das World Wide Web (WWW) etwa ab Beginn der 90er Jahre außer Texten auch Bilder, Sounds und Filme zu transportieren vermag, wurde das bereits 1960 gestartete Internet zu einem unerwartet durchschlagenden globalen Kommunikationssystem, das sämtliche Bereiche der modernen Kommunikations-, Informations- und Medientechnologien grundlegenden Veränderungen unterwirft57

57 Die derzeitigen Sorgen der Schallplattenindustrie wegen der weltweiten – oft illegalen – Tausch­aktionen komprimierter MP3-Audiodateien ist nur ein erster Vorbote von zahlreich zu erwartenden Problemen für die traditionellen Bereiche der Informationsvermittlung im weitesten Sinne.

. Verschiedene Datenformate spielen eine Rolle bei der Übertragung von musikalischer Information. Während die unproblematischen MIDI-Daten wegen ihrer geringen Informationsdichte schon früh per Internet verschickt werden konnten, mußten für Audio- und Videodaten erst spezielle Komprimierungsverfahren entwickelt werden. Seitdem jedoch geeignete Datenformate bzw. Audio-Streaming-Techniken als einfache PlugIns der bekannten WWW-Browser verfügbar sind, brechen auch hier alle Dämme und es ist nur eine Frage der Zeit, ab wann herkömmliche Verteilungstechnologien wie CD, Kassette, Video an Bedeutung verlieren werden.


Eine systematische Übersicht zeigt die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Computertechnik für Musik und audiovisuelle Medien. Betrachtet man den Computer als Herzstück der Digitalisierung (Hard- und Software), der Globalisierung (Vernetzung, Internet) und Virtualisierung (Simulation, Modellbildung), dann ist er je nach Anwendung und Peripherie einsetzbar als:


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