- 57 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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ausgesprochen mühsam war, sich mit der Funktionalität neuer Musiktechnologie kompetent auseinanderzusetzen.


Mit der Konzeption eines analogen Modulsynthesizers für experimentelle und pädagogische Zwecke („Boehm Soundlab“) für einen deutschen Musikinstrumentenhersteller entstand 1985 ein Buch über Synthesizer als Einführung in die musikakustischen Grundlagen und in den musikalisch-schöpferischen Umgang mit elektronischen Klangwelten33

33 Bernd Enders, Die Klangwelt des Musiksynthesizers, München: Franzis 1985.

sowie – für Radio Bremen – eine vierteilige Schulfunksendung (Der Musiksynthesizer – ein elektronischer Klangbaukasten, 1983), die mehrfach auch in anderen Sendern wiederholt wurde.


Die Verfügbarkeit preiswerter, kleinerer Keyboards (meist japanischer Herkunft) führte in den frühen 80er Jahren zu einer teilweise sehr kontrovers geführten Diskussion der sogenannten „Keyboard-Didaktik“ (eigentlich eine Methodik) im handlungsorientierten Musikunterricht. Verschiedene Beiträge zu dieser Diskussion34

34 Zusammenfassend behandelt in: Bernd Enders, Instrumentaltechnische, musik- und instrumentalpädagogische Aspekte des elektronischen Tasteninstruments, in: Christoph Richter (Hg.), Instrumental- und Vokalpädagogik, Kassel: Bärenreiter 1995 (= Handbuch der Musikpädagogik; Bd. 2), S. 468–493.

führten u. a. zur Einrichtung des Keyboard-Raums – zunächst mit einfachsten E-Orgeln der Firma Dr. Böhm, später mit relativ hochwertigen E-Pianos von Yamaha, die heute noch für den Gruppenunterricht in Harmonielehre, Improvisation und Liedbegleitung im Einsatz sind.


Die wachsende Bedeutung der Multimedia-Technik für pädagogischen Zielsetzungen vorausahnend wurde im Jahre 1986 das CAMI-Projekt35

35 CAMI = Computer Aided Music Instruction.

zur Erstellung von computerunterstützter Lernsoftware für Musik gestartet, das sehr bald neue musikpädagogische Konzeptionen36
36 Vgl. dazu vor allem Bernd Enders, Lehr- und Lernprogramme in der Musik, in: Computer in der Musik, hg. von Helmut Schaffrath, Stuttgart: Metzler 1991, S. 105–130.

, aber auch musikinformatische Grundlagenforschung erforderlich machte. In Zusammenarbeit mit dem Musikverlag Schott in Mainz konnte für den Atari ST37
37 Der als moderner Homecomputer vertriebene Atari ST war damals das einzige in Deutschland einigermaßen preisgünstige Computersystem, das aufgrund einer hochauflösenden S/W-Graphik eine zufriedenstellende Notendarstellung, aufgrund der Mausbedienung und graphischen Oberfläche eine einfache Interaktion zuließ und zudem – damals einmalig – ein MIDI- und Soundsystem integrierte, so daß im Prinzip alle funktionalen Voraussetzungen für multimediale Konzepte vorhanden waren. Die MIDI-Fähigkeiten machten diesen Rechnertyp bis in die 90er Jahre hinein zu einem für Musikanwendungen besonders beliebten System.

auf der Grundlage des eigens in Osnabrück entwickelten Autorensystems CAMITALK38
38 Näheres hierzu in Bernd Enders, Perspektiven des Computerunterstützten Musikunterrichts, in: UNI Osnabrück, 1989, H. 1, S. 6–9, Nachdruck in: Das Musikinstrument, 38. Jg. (1989), H. 12 (Dez.), S. 18–22.

schon 1988 das interaktive und adaptive Programmpaket Computerkolleg Musik – Gehörbildung auf der CeBit und kurz danach auf weiteren Fachmessen (Infa, Didacta, Frankfurter Musikmesse)

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