könnte,
weil ungewohnt, einen besonderen Reiz haben
ein
vortragender Lehrer nimmt seine Schüler ernst und gibt ihnen
das Gefühl, wichtige Zuhörer zu sein
Schüler
könnten das Empfinden haben, an die Hand genommen zu werden
Lehrer
sollte gefühlsmäßig glaubwürdig involviert sein
(rede nicht über Dinge, die Dir nichts bedeuten)
man
sollte das Mitteilungsbedürfnis des Lehrers spüren
trotz
der Einseitigkeit gibt es einen verdeckten Dialog (je andächtiger
die Schüler zuhören, desto intensiver dieser Dialog)
im
freien Vortrag kann das Mitspielen des Schülers noch besser
gestaltet werden
Kann
Neugier und Interesse wecken, wenn der Vortrag als „Appetizing“
gestaltet ist (z. B. durch aktuelle Anknüpfung, durch Humor,
durch betonte Widersprüche, durch eine anfangs absichtlich
falsch gelegte Fährte etc.)
Setzt
zeitweise das übliche Rollenspiel außer Kraft
Schüler
dürfen sich entspannen, indem sie gespannt zuhören. Für
Momente sind die ständige Leistungsanforderung und der
Dauerdialog außer Kraft gesetzt
Schüler
dürfen einmal Pause im üblichen „Hebammenspiel“
machen und sich sozusagen zurücklehnen
Schüler
erleben ihren Lehrer einmal anders: statt als Moderatoren nun als
Erzähler
Der
Lehrer tritt in Erscheinung als jemand, der seine fachliche
Kompetenz unter Beweis stellt
Zeigt,
daß der Gegenstand „Sache“ des Lehrers und wie
engagiert der Lehrer „in der Sache“ ist
Der
Lehrer als Erzähler: dadurch stellt er einen Teil seiner
eigenen Persönlichkeit dar, indem er seine „Sichtweise“
zu erkennen gibt, denn jeder Vortrag ist eine Interpretation
Der
Lehrer stellt seinen Wissensvorsprung unter Beweis, er nützt
das natürliche „pädagogische Gefälle“
positiv aus; die Schüler sitzen ihm „zu Füßen“
Für
den Fall, daß er gut formuliert: der Lehrer tritt in
Erscheinung als Formulierungs- und Vortragskünstler analog zu
seiner gelegentlichen Funktion als Musizierender
Das
Vortragen bewirkt eine Fokussierung auf den Vortragenden: man hört
ihm zu und vergißt sich selbst – eine Situation wie im
Theater
Die
Schüler erfahren in einem gebauten Vortrag – über
den eigentlichen Inhalt hinaus – die ästhetischen
Qualitäten einer Text- und Vortrags-Dramaturgie (Introduktion,
Spannungsaufbau, Höhepunkt, Schlußwendungen, Pointen
etc.)
Stimme,
Tonfall, Timbre und Körpersprache sind wichtige Komponenten
einer sog. „analogen“ Kommunikation. Was man erzählt,
ist wichtig. Noch wichtiger aber ist, wie man erzählt –
geheimnisvoll, dramatisch, tempogeladen oder verzögert etc.
Schule
wird damit für Momente zum Ort stimmungsvoller Begegnungen