- 401 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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  • Ein guter Vortrag wird vom Schüler als ein Geschenk des Lehrers aufgefaßt: er hat sich besonders liebevoll vorbereitet, er hat an einer besonders guten Balance zwischen Inhalt und Form gearbeitet

WIE?


  • Unterscheide zwischen Haupt- und Nebenaktionen

  • Willst Du Menschliches, Allzumenschliches berichten?

  • Stelle Querverbindungen zu Nachbardisziplinen her (Geschichte, Politik, Gesellschaft, Landeskunde etc.)

  • Knüpfe Bezüge zur eigenen Zeit, zur aktuellen Situation

  • Oder schaffe eine märchenhafte Distanz durch gekonnte Zeitsprünge in die Vergangenheit

  • Was willst Du – Persönlichkeiten portraitieren oder Fakten darstellen?

  • Achte darauf, daß Du das Zeitklima transportierst

  • Was willst Du – zusammenfassen oder einführen; unterweisen oder unterhalten; neugierig machen oder abrunden?

  • Achte drauf, Deine Daten zu vernetzen; alles muß sich um eine erzählerische Mitte herum gruppieren (z. B. daß Vater und Sohn Johann Strauß im Walzerkrieg lagen)

  • Stelle Dir die Frage: rühren, anrühren, bewegen, amüsieren?

Du darfst auch verzaubern ...


  • Laß Dir den „Bau“ Deines Vortrags genau durch den Kopf gehen: wie fange ich an, wie gehe ich weiter, wo baue ich Sprünge ein, wie halte ich einen roten Faden durch, wie gehe ich raus? Man kann linear erzählen oder auch im Stil einer filmischen Montage

  • Achte bei der sprachlichen Abfassung vor allem auf die Wahl gestaltkräftiger Bilder: sie bleiben am ehesten im Gedächtnis haften, sie vor allem werden emotional rezipiert (es macht einen Unterschied, ob man formuliert „XY wuchs auf in einer Welt zierlicher Chippendale-Möbel, dick gewebter Teppiche, goldgerahmter Bilder, in einer Gartenlandschaft mit Rosenbanketten und frisch geschnittenem Rasen unter alten Bäumen“ anstatt „XY stammte aus wohlhabenden Verhältnissen“)

  • Sei im Satzbau einfach, denke an Pausen (mach sie immer ein bißchen länger, als Du denkst, dann stimmen sie)

  • Unterscheide genau zwischen den verschiedenen Phasen: wo ist die Introduktion zu Ende, wo beginnt der Hauptteil, wie kann ich in der Reprise auf die Exposition zurückspiegeln etc.

  • Arbeite mit entlastenden, aber spannungssteigernden Mitteln: rhetorischen Fragen, wörtlichen, gleichsam leitmotivischen Wiederholungen, gekonnten Verzögerungen („Und wie, bitteschön, hat man sich das vorzustellen?“ / „Ich sagte vorhin ..., leider stimmt das nicht“ / „Und dann ... ja, dann passiert etwas, was niemand vorhersehen konnte ... womit keiner gerechnet hat ... dann passiert .... nein, nicht die langersehnte Aufführung ... dann passiert etc“)

  • Setze unterschiedliche Tonfälle ein, wenn nötig: dialogische Klangfarben


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