- 367 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
  Erste Seite (1) Vorherige Seite (366)Nächste Seite (368) Letzte Seite (456)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

zu d)

Anzahl und Dauer von Unterbrechungen vor der Improvisation festlegen und in einer beliebig gestalteten grafischen Notierung fixieren – einen Spielplan mit Vorstellungen verbinden (Vertonen eines außermusikalischen Ablaufs oder einer bestimmten Situation).

(vgl. Kap. 6,2))


Alle Versuche sollten möglichst viele unterschiedliche Schallquellen mit ihrer eigenen Klangqualität berücksichtigen, jedoch wechselnde Tonhöhen bis nach der Bearbeitung des nächsten Kapitels zurückstellen.



2 Melodische Bewegung


Als Ausgangspunkt können wir die Dur-Tonleiter ansehen. Sie ist uns in Mitteleuropa so selbstverständlich und vertraut, daß wir beim Hören oder Gestalten von melodischen Bewegungen uns daran orientieren.1)

a) Innerhalb dieses Tonvorrats haben die einzelnen Stufen bestimmte Eigenschaften. Hervorzuheben ist der Grundton als letztes Ziel der Bewegungen.2) Diese Eigenschaften mit ihren mehr oder weniger ausgeprägten Tendenzen bewirken die Spannungs- und Lösungsvorgänge.

b) Sie treten verstärkt hervor durch den Einbau von Tönen, die nicht in der jeweils aktuellen Leiter enthalten sind.3)

c) Ein großer Teil der melodischen Bewegungen wird von harmonischen Abläufen gesteuert, d. h. aus Tönen gedanklich oder real unterlegter oder primär vorhandener harmonischer Bewegungen gebildet. Diese sog. Dreiklangsmelodik bezieht weitgehend die Zielrichtung aus Zugzwängen, die sich oft als stärker erweisen, als melodische Folgerichtigkeiten (vgl. Kap. 3).

d) Die wichtigsten Bausteine sind die Schritte von einem Ton zum benachbarten anderen. Die melodische Linie bedarf jedoch der Abwechslung, wenn sie überzeugen soll. Die fortgesetzte Bewegung in einer Richtung im Tonleiterrahmen oder in gleichen Abständen (Intervallen) z. B. in der Ganz- oder Halbtonleiter (Chromatik) ist also für das Gestalten der melodischen Bewegung nicht geeignet.4)

e) Die besonderen Bestrebungen innerhalb der traditionellen melodischen Bewegung werden mit den Elementen des zeitlichen Ablaufs und mit den Klangeigenschaften der Schallquellen verbunden (vgl. Kap. 1 und 6). Dabei kommt es zu ersten musikalischen Formen.5) 6)


Erste Seite (1) Vorherige Seite (366)Nächste Seite (368) Letzte Seite (456)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 367 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik