als
eigentliche Muttersprache aller Menschen, zu entfalten. Um diese
Ziele zu erreichen, wird im Sinne von Lord Menuhin ab sofort die
Gründung örtlicher Canto-Kreise initiiert. Canto-Kreise
sind Aktionsgemeinschaften für alle, die an dem jeweiligen Ort
etwas Praktisches für das Alltagssingen tun wollen. Die
Canto-Kreise tragen ihrerseits auch Canto-Gruppen, „in denen
nicht ausschließlich die Leistung, sondern die Einheit von
Qualität und persönlichem Erleben der Singenden im
Mittelpunkt steht“, wie Frau Dr. Auerbach in ihrer
Presseerklärung zur Gründung eine wichtige zukunftsbezogene
Aufgabe von Gesangspädagogen beschrieb. Canto-Gruppen leisten
musikalische Basisarbeit. Ich bin überzeugt, daß in
Canto-Gruppen auch ein guter Nährboden für eine besondere
künstlerische Qualität bereitet wird, wodurch zum Beispiel
auch den Chören neuer Zulauf entstehen kann. Canto-Gruppen
verstehen sich mit ihrem Konzept des auf den Alltag bezogenen Singens
also ausdrücklich im Unterschied und zugleich als Ergänzung
zu den herkömmlichen Chören.
„Il canto del mondo“ stellt für alle, die – auf welche Weise immer – mitwirken wollen, mit dem Förderverein, einer Volksstiftung, dem Forschungs- und Lehrinstitut und der Initiierung eines weltweiten Diskussions- und Ideenforums im Internet einen organisatorischen Rahmen als Werkzeug zur Verfügung. Willkommen sind alle nur möglichen Ideen und Initiativen. Die Volksstiftung, an der sich jeder beteiligen kann, wurde zum Zwecke der langfristigen Absicherung der Arbeit gegründet, um für das Singen als Alltagskultur dauerhaft Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen und dies nicht auf die längst überforderten staatlichen Haushalte zu verschieben und damit Gefahr zu laufen, daß dieser bedeutende Bereich faktisch immer weiter verwaist und wir zu einer sang- und klanglosen Gesellschaft werden. In einigen Städten Deutschlands ist „Il canto del mondo“ bereits für jedermann aktiv und die Idee begeistert immer mehr Menschen zu praktischem Engagement und Mitgestaltung mit Ideen und Tat, als Fördermitglied oder als Stifterin bzw. Stifter.
Zur zentralen Bedeutung des Singens für die Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung
Meiner Meinung nach sind eine regelmäßige Erfahrung des Singens und besonders die Hinführung zu einem damit verbundenen Lauschen vor allem auch auf die eigene Stimme und in den eigenen Körper sowie in die dabei entstehenden eigenen Empfindungen hinein gerade für die heutigen Kinder so wichtig, die immer häufiger bis zum Erwachsenenalter nur noch eine mangelnde Sprachkompetenz entwickeln können. Diese ist aber die Voraussetzung dafür, komplexe menschliche Zusammenhänge, die nicht auf Technik und Mechanik zu reduzieren sind, wirklich zu verstehen und entsprechend das eigene Handeln in größeren Bezügen hinsichtlich seiner Konsequenzen auf den vielen sozialen Ebenen |