Es
handelt sich ursprünglich um eine russische Arbeiterhymne, 1897
von L. P. Radin zu einer Volksmelodie geschaffen. Für die SPD
übertrug Hermann Scherchen 1919/20 den Text ins Deutsche:
„Brüder zur Sonne, zur Freiheit.“78
78
Broderick/Klein 1999, S. 83
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Zu dieser eingängigen Melodie wurden im Laufe der Zeit weitere
NS-Texte geschrieben und auch in vielen Liederbüchern als
Alternativ-Angebote aufgenommen. So finden sich in Nimmer zurück!
Vorwärts den Blick!79
neben der ursprünglichen, sozialistischen Fassung vier weitere,
nazistisch gemünzte: Brüder in Zechen und Gruben,
Wir tragen das Banner der Freiheit, Es fliegen stolz die
Fahnen und Brüder, formiert die Kolonnen. Wohin die
Richtung führen sollte, wird besonders in der letztgenannten
Fassung deutlich:
Brüder,
formiert die Kolonnen! Hört der Tausende Schrei: Deutschland,
mein Deutschland, wir kommen, Deutschland, wir stürmen dich
frei!
Hört
ihr die Toten uns mahnen: Schaffendes Deutschland in Not, stürmend
entrollt unsre Fahnen, blutrot und schwarz wie der Tod.
Brüder,
wir machen ein Ende. Reißet von Ketten euch los! Deutschland!
Groß Deutschland, wir kommen, schaffen dich einig und groß.
Brüder,
formiert die Kolonnen! Setzet ein Ende der Not. Deutschland, mein
Deutschland, wir kommen, bringen dir Freiheit und Brot.
Die
hier beigefügte Fassung erweist sich als weitaus brutaler.
Besonders in der 5. Strophe wird offen zur Vernichtung der Juden
aufgerufen. Diese Drastik war
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