- 313 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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In ungezählten Liedtexten ist, wie damals üblich, die Rede von „kämpfen“, „reiten“, „marschieren“, „siegen“, „treusein“, „deutsches Blut“ erhalten, „das Schwert“ führen, „trommeln“, „die Fahne“ schwenken, das „Hakenkreuz“ zeigen, für Hitler und das Vaterland „sterben“ wollen. Der Tod wird euphemistisch verklärt, wenn es in der 4. Strophe von „Nächtens auf silbernen Rossen“ heißt: „Harfen verkünden von Siegen dem, der im Sterben noch lacht (sic! H. L.).“ – Da ist das Trio des Badenweiler Marsches mit einem Hakenkreuz und Führer verherrlichenden Text versehen. Da heißt es im Lied Deutsche Wahrheit, deutsche Treue: „Und am treuen deutschen Wesen, daran Lug und Trug zerschellt, soll und wird die Welt genesen...“ (3. Str.). Bluttriefende Texte kommen nicht nur in einem Lied vor wie Es gibt nichts Schönres auf der Welt: „... wenn Blut von unsern Säbeln fließt, dann habn wir frohen Mut“ (3. Str.). Im Kampflied der SA wird festgestellt: „... der Tod besiegt uns nur! Wir sind die Sturmkolonnen der Hitlerdiktatur.“


Der appellativ-suggestive Charakter wird deutlich, wenn in Liedern wie Junge, wach auf! jede Textzeile mit einem Ausrufezeichen endet. Im Sturmsoldaten-Lied schließt die 4. Strophe mit der Aufforderung: „Scharf geladen das Gewehr, und die Handgranate in der Hand, Bolschewist, nun komm mal her!“ Mit nicht endenwollender, gebetsmühlenartiger Wiederholung werden Fahne und Führer besungen. Auf Hitler sind nicht weniger als 36 Lieder gemünzt, auf die Fahne sogar 52.




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