Rohr experimentell
realisierbar und können zu komplexen Instrumentenformen
erweitert werden. – Ein gutes Hilfsmittel zur
Tonerzeugung in Rohren und Schläuchen ist ein
Industriestaubsauger. Die am Rohrende angesetzte Saugkraft ermöglicht
je nach Verengung des Luftdurchlasses ein faszinierendes –
allerdings u. U. ohrenbetäubendes – Obertonpfeifspiel.
Die mitschwingende und klangverstärkende Luftsäule: Ein in die Öffnung eines Teppichwickelkerns geblasener Klang schwillt in dem aufnehmenden Rohr durch Mitschwingen der längeren Luftsäule höchst effektvoll an, wenn die Grundfrequenzen der beiden Rohre miteinander verwandt sind – am stärksten im Oktavverhältnis. Klanglicher Effekt: Klare, kernige Klänge von großem Volumen. – Je nach dem Klang des schwingungserzeugenden Rohres Hervorhebung von Naturtönen in der mitschwingenden Luftsäule. – Flattern u. a. steuerbare interessante Störeffekte bei bewußt unpräziser Intonation des aktiv erzeugten Klanges. Musikalisch instrumentelle Organisation: Ein Spieler pro Klang mit Anblas- und Resonanzinstrument. Melodie- und Harmoniespiel mit Hilfe gekennzeichneter Funktionen der Einzelklänge bei entsprechendem Übevorlauf möglich.
Das Rohr in seiner Funktion als
1.Führung und Durchlaß (auch perforiert zwecks punktuellem Auslaß) für Fall-, Roll-, Rutsch-, Riesel-, Fließmaterial u. a. – zum Zweck der differenzierten Erzeugung von Langzeit- oder ‚Endlos‘- geräuschen und räumlicher Verteilung von geräuscherzeugendem Kleinmaterial (Schwerkraft als bewegungsbewirkendes bzw. schwingungserzeugendes Moment)
Die oben ausgeführte, durchaus noch unvollständige Merkmalsskizze zur Kategorie Rohr bezieht sich nur auf eine Auswahl von Aspekten für den projektspezifisch musikdidaktischen Rasterblick. Als Ergänzung und Vertiefung können die folgenden Gedanken und Informationen dienen, die ordnend und wertend weitere Sichtweisen aufzeigen. Zur Rolle des Geräuschs Da es um das akustische Verhalten der Dinge geht, liegt es nahe, den physikalischen Systematisierungsgesichtspunkten der Instrumentenkunde in der Hierarchie der Analysekriterien einen besonderen Rang einzuräumen. Im Schwingungen- |