• 8. Bild In der zweiten Hälfte der 70er Jahre gelang es nach und nach, den apparativen Bereich auszubauen: – In einem ersten Schritt wurde eine Mediothek aufgebaut. In dem Raum, in dem die Mediothek auch heute noch ist, gab es Arbeitsplätze mit Plattenlaufwerken und Tonbandgeräten. Natürlich mußte die von der Pädagogischen Hochschule geerbte Schallplattensammlung erst einmal erheblich aufgestockt werden, denn sie bestand aus etwa 25 Platten, vorwiegend kleinen 17ern. Der überwiegende Teil der im Lehrbetrieb notwendigen Klangbeispiele entstammte sowieso den privaten Sammlungen der Lehrenden! Da Gleiches auch für Partituren und Klavierauszüge galt – die Exemplare der Lehrenden waren dauernd unterwegs –, versuchten wir, zu jeder Schallplatte die zugehörigen Partituren anzuschaffen. Später war das allerdings aus finanziellen und räumlichen Gründen nicht mehr durchzuhalten. Da Schallplatten grundsätzlich nicht ausgeliehen werden sollten, ergab sich in den ersten Jahren ein hoher Nutzungsgrad der Mediothek. Das sollte sich allerdings bald ändern. Einerseits wurden in diesem Raum bis zur Ausgliederung des Studios auch alle Tonbandarbeiten gemacht, und andrerseits zogen es Studenten, vor allem nach der massenhaften Verbreitung der Kassettenrecorder vor, die Stücke nur zu überspielen und zu Hause zu studieren. • 9. Bild In den 80er Jahren kam die große Zeit der „Hördidaktik“. Die Möglichkeit, Musik aller Zeiten und Stile im Musikunterricht hörbar zu machen, mußte jeden Lehrer faszinieren, der bisher auf das Singen und das Spielen (vorwiegend auf Orff-Instrumenten) beschränkt war. Die „Hördidaktik“ teilte alle Merkmale neuer Didaktiken, die seit den 60er Jahren aufgekommen waren: Sie unterstrich einerseits die schulmusikalischen Defizite und neigte andrerseits dazu, alles Vorhandene ersatzlos zu streichen. Singen und Spielen traten immer mehr in den Hintergrund. Statt dessen wurde – zumeist oberflächlich – gehört. Es wurde aber sehr schnell klar, daß das Musikhören durch eigenes Singen und Musizieren wesentlich erleichtert wird. Trotzdem blieb die Frage, wie man Werke mit Schülern erschließt, die weder Erfahrungen im Umgang mit komplexer Musik noch im Umgang mit Notentexten haben. Es galt zunächst einmal, überlieferte musikpädagogische Grundgesetze abzubauen. Dazu gehörten Überzeugungen wie z. B.:
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