- 227 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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*Hier – und auch am sogleich genannten Begriff der Wechseldominantparallele – wird deutlich, daß nicht allein die beiden genannten Artikel aus FAZ und Wagner-Handbuch Gegenstand der Schmidtschen Vorbereitungen waren, sondern eigenständig weitere Literatur einbezogen wurde. Ober- bzw. Unterseptim­akkord sowie Wechseldominantparallele sind Termini, die in dem Vogelschen Standardwerk versammelt sind (Vogel 1962, S. 100 u. 116 bzw. 93). Für derartige Recherchen stehen dem „Feudalherrscher“ (Schmidt über Schmidt) angeblich bis zu 75 Mitarbeiter zu Verfügung (vgl. Willeke 1999, S. 14c; der Gedanke an Adornos Terminus „Kulturindustrie“ drängt sich auf).

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HZ: Genau, genau, und der Unterseptimakkord, der... der geht dann [in] die Wechseldominantparallele...

HS: Die Wechseldominantparallele?

HZ: ...folgt dann der Oberse... die Obi... der Oberseptimakkord...

HS: Was heißt denn Wechseldominantparallele?

HZ: Wechseldominantparallele? Also, Dominantparallele is’ klar...

HS: Ja! [Gelächter des Publikums]

HZ: ...aber, [erneutes Publikumsgelächter] Wechseldominantparallele – äh –

HS: ...ja ...die Dominantparallele ist die parallele Molltonart zur Dominante...

HZ: Absolut! Ja, das wär dann bei A-Moll... ist dann die Dominante E*, und dann wäre dann die Dominantparallele dann quasi Cis-Moll.


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*Aufgrund der folgenden Behauptung können wir ergänzen: E-Dur. Vgl. aber auch die Ausführungen Zerletts weiter unten.

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HS: Verstehe! Was mich immer fasziniert hat... [Publikumsgelächter] ...was mich immer fasziniert hat, das is’ ja, daß es hier sozusagen ’ne Auflösung gibt von gis nach a*... [Schmidt zeigt auf die entsprechenden Noten auf der Leinwand]


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*Hier frappiert die Übereinstimmung mit der oben zitierten Auffassung Adornos, die in eben diesem Punkt das entscheidende Ereignis – die Präponderanz der werkimmanenten Norm, der eigentlich kritischen Instanz, über die werktranszendente (Adorno 1935, S. 13) – sieht: anders ist das Schmidtsche „sozusagen“ nicht zu erklären.

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HZ: Mhm, mhm...

HS: ...– das ist die erste Auflösung – und dann kommt noch ’ne Auflösung von ais nach h [Schmidt zeigt auch auf diese Noten; Pause] Ja![?], ...


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