- 226 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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HS: ...das is’ ja, was ist das eigentlich für ’ne Grundtonart, Helmut?*


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*Hier ist an die weit zurückreichende Tradition von Lehrbüchern und Traktaten in Dialogform zu erinnern.


Mit der Sicherheit des Fachmanns – Schmidt hat im kirchlich-katholischen Umfeld Orgel- und Klavierspiel erlernt, trat auch in früheren Jahren (noch als traditioneller Kabarettist) sich selbst am Klavier begleitend auf – hat er den zentralen Punkt angesprochen. Nur dem mit der Materie weniger Vertrauten erscheint diese Frage trivial. „Ob man nun das gis [des Tristan-Akkordes; H. K.] als einen Vorhalt aufwärts zu a ansieht, [...] oder was auch ginge, das a für einen Durchgang ins h (über ais), oder aber ob man gleich das Schlimmste annimmt, nämlich: er stamme [...] wirklich aus es-Moll [...] und wird, da er ein vagierender Akkord ist, umgedeutet [...], scheint [...] belanglos [...]. Ich will natürlicherweise damit nicht wirklich sagen, daß dieser Akkord hier etwas mit es-Moll zu tun hat. Ich wollte nur zeigen, daß selbst diese Annahme Berechtigung hat.“ (Schönberg 1911, S. 283 f. [310 f.])

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HZ: Das is’ A-Moll!

HS: A-Moll!

HZ: A-Moll, aber ohne Vorzeichen!*


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*Diese adversative Wendung zählt zu den schwierigsten Aufgaben einer Zerlett-Hermeneutik. Ob ein Adornosches „Nichts ist daran zu halten. [...] Die gewürdigte Musik irrt im Faktischen“, das im Zusammenhang einer Kritik amerikanischer medialer (radiophoner) Popularisierung von Kunstmusik gefallen ist (Adorno 1963b, S. 174 f.), der Aussage gerecht wird oder ob damit an die obige Schönbergsche Annahme, daß auch ein Es-Moll – bzw. wie Schönberg selbst auch notiert: Dis-Moll (Schönberg 1911, Notenbeispiel 189l bzw. 189n, S. 281 [308]) – denkbar sei, alludiert wird (etwa elliptisch im Sinne von: „A-Moll, aber ohne die vielen Vorzeichen, die Dis-Moll erfordern würde“) bzw. ob damit gar natürliches Moll gemeint ist [frdl. Hinweis v. Michael Puchbauer], muß künftiger Forschung vorbehalten bleiben.

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HS: Aha, und das Entscheidende ist, glaub’ ich, es is’ sozusagen die Kombination von... von einem Unterseptimakkord mit einem Oberseptimakkord, ist das richtig?*


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