Diskussion darüber,
daß die neuen klangtechnischen Möglichkeiten, die
Synthesizer, MIDI-Datentechnik und Sequencer nun boten, sehr
einseitig im Sinne des „Tastenorchesters in der Hand eines
Spielers“, des einseitig an populärer Musik ausgerichteten
Homerecordings oder als Ersatz für teure Studiomusiker genutzt
werden.
Als das neue Medium Rundfunk entstand, im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, begegneten Komponisten wie Schriftsteller den technischen Innovationen mit großem Interesse. Als „radiophonische Kunst“ entwickelt sich eine neue Gattung, das Hörspiel.15
Daran sollte eine Produktion des Seminars anknüpfen, und man entschied sich für den Vorschlag, zu Schuberts Liederzyklus Winterreise op. 89 ein Hörspiel zu produzieren, das mit radiophonischen Mitteln und durchaus im Sinne einer didaktischen Interpretation Hintergründe und Bedeutungsschichten des Zyklus klingend präsentieren sollte. Parallel zu diesem Produktionsprozeß verlief die technische Information sowie das Erproben der elektroakustischen Instrumente und ihrer Ausdrucksmöglichkeiten für die künstlerische Arbeit. Alle Studierenden waren der Ansicht, daß man im Studium Spielräume für die eigene künstlerische Arbeit wie auch für die Erprobung neuer didaktischer Möglichkeiten braucht, aus denen heraus sich Sachkompetenz und Vorstellungen für die Schulpraxis entwickeln, denn unter dem Postulat der direkten Umsetzung für die Schulpraxis bleibt manch innovativer Denkansatz auf der Strecke.
Winterreise – Idee und Konzeption des Hörspiels
Die Arbeit am Hörspiel begann mit dem intensiven Studium von Schuberts Zyklus Winterreise op. 89 D 911 und seiner Entstehungshintergründe.17
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