- 211 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Diskussion darüber, daß die neuen klangtechnischen Möglichkeiten, die Synthesizer, MIDI-Datentechnik und Sequencer nun boten, sehr einseitig im Sinne des „Tastenorchesters in der Hand eines Spielers“, des einseitig an populärer Musik ausgerichteten Homerecordings oder als Ersatz für teure Studiomusiker genutzt werden.


Als das neue Medium Rundfunk entstand, im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, begegneten Komponisten wie Schriftsteller den technischen Innovationen mit großem Interesse. Als „radiophonische Kunst“ entwickelt sich eine neue Gattung, das Hörspiel.15

15 Eine kompetente Darstellung bringt Markus Büring, Radiophonische Kunst: Das Hörspiel. Aspekte zur Geschichte, Ästhetik und Didaktik, Examensarbeit Hochschule für Musik und Theater Hannover 1994, mschr.

Als Sprachspiel, Hörbild, Hörcollage, Hörfeature, Schallspiel entstanden bald spezielle Ausprägungen dieser Kunst, deren Produktionssubtilität erst durch Erfindungen wie Tonbandmaschine, Stereophonie, Kunstkopf und Effektgeräte ermöglicht wurde.16
16 DeutschlandRadio Berlin hat dieser Kunstgattung in der Programmschiene wieder einen Sendeplatz einge­räumt. Es sendet regelmäßig alte und neue Hörspiele und gibt dazu ein spezielles Programmheft Hörspiel – Feature heraus (zu beziehen über DeutschlandRadio Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Hans Rosenthal-Platz, 10825 Berlin; auch im Internet unter http://www.dradio.de).


Daran sollte eine Produktion des Seminars anknüpfen, und man entschied sich für den Vorschlag, zu Schuberts Liederzyklus Winterreise op. 89 ein Hörspiel zu produzieren, das mit radiophonischen Mitteln und durchaus im Sinne einer didaktischen Interpretation Hintergründe und Bedeutungsschichten des Zyklus klingend präsentieren sollte. Parallel zu diesem Produktionsprozeß verlief die technische Information sowie das Erproben der elektroakustischen Instrumente und ihrer Ausdrucksmöglichkeiten für die künstlerische Arbeit. Alle Studierenden waren der Ansicht, daß man im Studium Spielräume für die eigene künstlerische Arbeit wie auch für die Erprobung neuer didaktischer Möglichkeiten braucht, aus denen heraus sich Sachkompetenz und Vorstellungen für die Schulpraxis entwickeln, denn unter dem Postulat der direkten Umsetzung für die Schulpraxis bleibt manch innovativer Denkansatz auf der Strecke.



Winterreise – Idee und Konzeption des Hörspiels


Die Arbeit am Hörspiel begann mit dem intensiven Studium von Schuberts Zyklus Winterreise op. 89 D 911 und seiner Entstehungshintergründe.17

17 Verwendet wurde die Einspielung mit Dietrich Fischer Dieskau (Bariton) und Alfred Brendel (Klavier) – CD Philips 411 463-2. Von dieser CD wurden Teile in das Hörspiel integriert. Grundlage für die Konzeption des Hörspiels waren Texte des CD-Booklets von Karl Schumann sowie das Taschenbuch Dietrich Fischer-Dieskau, Auf den Spuren der Schubert-Lieder. Werden, Wesen, Wirkung, Kassel: Bärenreiter/dtv 1976, S. 290 ff.


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