Für stärkere Berücksichtigung des Emotionalen und des Erzieherischen im Musikunterricht

Zu Toni B.: Mozarts Don Giovanni:

Diese Arbeit ist eine Sammlung von Aphorismen, Notizen und Randbemerkungen, die mit Fleiß zusammengetragen wurden, aber in ihrer Gesamtheit keine eigentliche Abhandlung sind. Gedankensplitter sind noch kein Gedankengebäude; Material ist noch kein Werk. Es fehlt an klarer Zielsetzung, methodischem Zug und planmäßigem Aufbau. In Form von Überschriften und kurzen Sätzen wird oft viel Stoff nebeneinandergestellt, aber nicht in Verbindung gebracht ...

Vom erzieherischen Standpunkt muß man fragen, was anderes bei der Behandlung in der Schule herauskommen kann als wirres Wissen und falsche Urteile. Es soll nicht verkannt werden, daß manches kluge Wort (neben anderen) da steht und manche gute Bemerkung Zustimmung verdient. Die Behandlung des Musikalischen erhebt sich nicht zu seelischer Höhe und bleibt auch im Raume des Verstandesmäßigen; charakteristisch dafür ist u. a. der Beschluß der Besprechung mit einer Anekdote, statt mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse, der seelischen Erlebnisse und Willensimpulse oder mit einer recht musikalischen Darbietung u. dgl.

Trotz der Geneigtheit, wegen des stofflichen Reichtums die Arbeit etwas höher zu bewerten, kann ich ihr als einer pädagogischen Darlegung nur die Zensur geben: Ausreichend (3)

10. 4. 43 E. Jos. Müller

Für die Einbeziehung von ethischen Aspekten sowie Aspekten der Persönlichkeits- und Gemeinschaftsbildung

Zu van H.: Das Musikalische Opfer:

... Die Besprechung zeigt die Geschicklichkeit in der Erklärung und Veranschaulichung des Stoffes. Der methodische Teil läßt auch diese Eigenschaften erkennen; die rein unterrichtliche Durchnahme des Gebietes verdient Anerkennung; dagegen will man Wünsche nach der ethischen, erziehlichen Seite hin noch erst erfüllt sehen. Mit der Formal- und Inhaltsästhetik kommen wir nicht aus, weder im Sinne der Persönlichkeits- noch in dem der Gemeinschaftsbildung. Der Schritt muß, namentlich bei Bach, weiter gehen, und Musik als Dynamisches ausgenutzt werden.

Gut (2)

E. Jos. Müller

Zur Bedeutung des Erzieherischen und der Erziehung der künftigen Mütter

Zu Rosemarie L.: Kinderlied und -spiel in der Ravensburger Mulde:

... Es scheint eine richtige Idee dahinter zu stecken; von einer Lehrerin muß man unmißverständlichen Ausdruck verlangen können. Was über die erzieherische Bedeutung gesagt wird, ist zu dürftig und obenhin. Es hätte auch einiges über