andere) vom Allgemeinen zum gewählten
Werk. Damit ist der methodisch-pädagogische Weg verlegt, und man
ist genötigt, den Aufsatz mehr als wissenschaftliche Arbeit,
denn als päd. Ausführungen anzusehen. Es geht also mehr um
eine Stoffsammlung, als um die Methode in der Schule, die doch
elementar bleiben muß, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, den
Musikunterricht zur Geschichtsstunde und zur Theorie zu machen. Es
fehlt auch dieser Arbeit die selbständige erziehliche
Durcharbeitung. In bezug auf die Zitate wäre (auch anderen
Arbeiten) auch eine größere Selbständigkeit zu
wünschen; es ist nicht alles wertvoll und richtig, was in
Anführungszeichen steht. Bei der eigentlichen Besprechung des
Werkes klammert sich die Verfasserin an den Fortgang, ohne einmal
eine höhere Idee zu entwickeln, die sich aus Vergleichen, innern
Notwendigkeiten der Fortführung oder des Kontrastes u. dgl.
ergeben könnten. Das Anekdotische war zu sehr beeinflussend. Ob
diese Symphonie sich besonders für ein Schülerorchester
eignet, steht dahin. – Die Arbeit ist gewissenhaft
zusammengestellt und kann noch genügen.
Ausreichend III E. Jos. Müller
Gegen die Kopflastigkeit des Musikunterrichts
Zu Gisela G.: Mozart: Requiem: ... Wie aber die Verfasserin selbst unter dem Zwang der ‚Wissenschaftlichkeit‘ steht, zeigt der Umstand, daß sie die leidige Frage der Süßmayerschen Fortsetzung im Unterricht berühren will, obgleich sie sich innerlich dagegen zu sträuben scheint. Es ist nichts, was dem vollen Genuß und Erleben des Requiems so schadet, als das Wissen (vielmehr Nichtwissen) um diese Dinge; das ruft den kritischen Geist wach und stört den Genuß ... ... Auch die Vergleiche mit andern Requiems stören die ‚Andacht‘ und können eine kalte Oberflächlichkeit des Urteils herbeiführen ... Gut (2) 12. 4. 43 E. Jos. Müller
Zu Gertrud R.: Schumanns Rheinische Symphonie: Untersucht man die Aufsätze auf ihren methodischen und erziehlichen Wert hin, so kann man sich großer Bedenken nicht erwehren. Was wird erreicht an Musikfreudigkeit, Gehörfreudigkeit, Können, menschlicher Reife? Woran ein Berufsmusiker und Pädagoge ein großes Stück seines Lebens praktisch und theoretisch studiert und worum er ringt und kämpft, das wird jungen Schülern auf dem Tablett ‚wissenschaftlicher‘, ‚geschichtlicher‘, ‚aesthetischer‘ Kenntnisse gegeben. Das zutiefst Künstlerische wird dadurch nicht geweckt und gestärkt, und wenn man das Echte, Innere, Seelische wirklich pflegen will, (Kultur!) dann wird man bald die musikalischen Aufgaben der Schule anders sehen müssen. Das würde dann diesen Aufsätzen zugute kommen. – Es wurde dieses voraufgeschickt, um die Unzulänglichkeit dieser Arbeiten nicht allein zu Lasten der Verfasser anzurechnen. – Die Begriffe Romantik, Klassik, Barock u. a. haben, wenn |